Senckenberg hat sich Sammlungsregeln gegeben, die Sie hier herunterladen können. Zur SGN-internen Umsetzung des Nagoya-Protokolls, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und einen gerechten Vorteilsausgleich regelt, gelangen Sie hier. Das Forschungsinstitut Senckenberg unterhält und erweitert laufend international herausragende Sammlungen rezenter und fossiler Tiere und Pflanzen aus aller Welt und die dazu notwendigen Spezialbibliotheken. Die sehr umfangreichen Daten aus diesen Sammlungen stellen die Basis jeder taxonomisch-systematisch, ökologisch, biogeographisch oder biostratigraphisch ausgerichteten Grundlagenforschung wie auch angewandter umweltrelevanter Forschung dar. Sie sind auch in ihren historischen Bezügen ein wertvolles, nicht selten unter Einsatz eines erheblichen Aufwandes erworbenes Kulturgut, das daher dauerhaft zu bewahren ist. Sie stellen Archive dar für eine bestimmte Situation an einem Ort und zu einer bestimmten Zeit (ökologische Archivfunktion). Viel bedeutender für die Wissenschaft (national und international) ist aber ihr Archivcharakter für wissenschaftliche Konzepte und Identifikationen. Vergleichbarkeit in den Biowissenschaften wird erst dadurch hergestellt, daß die Aussagen taxonomischen Einheiten zugewiesen werden, über deren Umgrenzung man sich (in der wissenschaftlichen Taxonomie) geeinigt hat. Nur unter Bezugnahme auf die zugrundeliegenden Sammlungsobjekte ist es möglich, frühere Aussagen in das heutige wissenschaftliche Koordinatensystem einzumessen.
Dementsprechend werden unsere Sammlungen stets auf dem neuesten Stand gehalten, was durch unser hochqualifiziertes Personal erreicht wird. Vor allem müssen die mit den Objekten assoziierten Informationen leicht zugänglich sein. Dies wird u.a. erreicht durch die Digitalisierung und dezentrale Verfügbarkeit der Sammlungsdaten sowie die Entwicklung von Methoden zur raschen Analyse von Biodiversitätsdaten. Sammlungen sind als Archive des Lebens anzusehen, die auf zahllose Fragen Antworten bereit halten. Vor allem dort, wo es um Prozesse in einem Zeitrahmen geht (in erdgeschichtlich langen oder historisch kurzen Zeiträumen), können allein Sammlungen dokumentieren, was einmal war bzw. was sich wie und wohin entwickelt hat. In den Sammlungen manifestiert sich die Dynamik des Wandels der Biosphäre, sie bewahren die Belege für eine Veränderung der Biodiversität sei es durch Evolutionsprozesse oder menschengemachte Umgestaltung der Lebensräume.
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