Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird als Forschungsinstitut mit überregionaler Bedeutung gemeinsam durch den Bund, die Freie und Hansestadt Hamburg und die übrigen Bundesländer finanziert. Es ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer Erkrankungen und neu auftretender Infektionskrankheiten. Gegenstand der Forschung sind Klinik, Epidemiologie und Krankheitsbekämpfung sowie die Biologie der Krankheitserreger, ihrer Reservoirtiere und Überträger. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). Das BNI umfasst das nationale Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger. Gemeinsam mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium und der Universität von Kumasi, Ghana, betreibt es ein modernes Forschungs- und Ausbildungszentrum im westafrikanischen Regenwald, das auch externen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht. Das BNI besitzt umfangreiche Kenntnisse auf dem Gebiet der medizinischen Entomologie. Mitarbeiter des Instituts und des benachbarten Fachbereichs der Bundeswehr vertreten das Fach in Lehre und Forschung. Jährlich werden zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen zu entomologischen Themen angeboten. Darüber hinaus werden regelmäßig wissenschaftliche Untersuchungen zu Fragen der Stechmücken-Taxonomie sowie zu ihrer Verbreitung und Bekämpfung in den Tropen und in Deutschland bearbeitet. Neben dem BSL3 Hochsicherheitsinsektarium, in dem Infektionsversuche zur Vektorkompetenz von Stechmücken durchgeführt werden, beherbergt das Institut weitere Insektarien, in denen Stechmücken gehalten werden. Im Zuge der Diagnostik und in Wahrnehmung seiner Aufgabe als Nationales Referenzzentrum für Tropische Infektionserreger beantworten Mitarbeiter des BNI regelmäßig Anfragen zu entomologischen Themen oder führen Bestimmungen von eingesandten Ektoparasiten, darunter auch Stechmücken durch. Die Abteilung Virologie besitzt eine umfangreiche Sammlung medizinisch wichtiger Arboviren, die für Vektorkompetenzstudien eingesetzt werden. Darüber hinaus sind zahlreiche molekulare Nachweisverfahren für Arboviren etabliert. In den vergangenen Jahren wurde durch Untersuchungen am BNI in Zusammenarbeit mit der KABS eine Reihe von potenziell humanpathogenen Arboviren, wie das Sindbis-, das Batai- und das Usutu-Virus, in deutschen Stechmücken nachgewiesen.
Ansprechpartner des BNI
Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS)
Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) führt seit 1976 die biologische Stechmückenbekämpfung in Deutschland mit Schwerpunkt am Oberrhein durch. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung waren und sind intensive Forschungsarbeiten zur Taxonomie, Biologie, Abundanz und Phänologie der Culiciden. Siebzehn Naturwissenschaftler der KABS und ihren Tochtergesellschaften haben in den zurückliegenden 35 Jahren ca. 130 Publikationen veröffentlicht, darunter auch einige Standardwerke zur Taxonomie, Biologie, Verbreitung und biologischen Bekämpfung der Culiciden. In den Jahren 2007 und 2009 wurden von den KABS-Wissenschaftlern erstmals die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sowie die japanische Buschmücke (Ochlerotatus japonicus) nachgewiesen. Seit 2009 besteht eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Bernhard-Nocht-Institut (BNI) und neuerdings auch mit dem Senckenberg-Museum, um bundesweit Daten zum Auftreten der Culiciden zu erheben.
Ansprechpartner der KABS
Institut für Biologie und Umweltwissen-schaften (AG Gewässerökologie und Naturschutz)
Die Arbeitsgruppe Gewässerökologie und Naturschutz (Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) existiert seit dem Jahr 2005. Die Forschungsthemen befassen sich mit klassischer Limnologie und der Ökologie aquatischer Insekten. Darüberhinaus hat die Arbeitsgruppe einen Schwerpunkt auf Dipteren (Stechmücken, Gnitzen, Chironomiden, Kriebelmücken) und Vektorökologie. Die generelle Forschungsfrage im Zusammenhang mit Vektorökologie ist dabei: Welche Umweltfaktoren bestimmen die räumliche und zeitliche Verteilung von potenziellen Vektoren? Dies umfasst unter anderem Untersuchungen zur Brutökologie, Phänologie oder Habitatmodellierungen. Die Gruppe ist aktuell in einem nationalen Projekt zum Monitoring invasiver Stechmückenarten involviert (gefördert vom Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und befasst sich in einem EU-Projekt mit der Verbreitung und Ökologie von Stechmücken und Gnitzen, welches zum Ziel hat ein System zu entwickeln, das eine dauerhafte Abschätzung des Ausbruchsrisikos von vektorübertragenden Krankheiten in Europa ermöglicht (gefördert durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung). Link: http://www.gewaesseroekologie.uni-oldenburg.de
Ansprechpartner der AG Gewässerökologie
Institut für Tierhygiene und öffentliches Veterinärwesen
Das Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig unterrichtet die Studenten in den Fächern Tierhygiene, Tierhaltung, Ethologie, Tierschutz, Tierseuchenbekämpfung und Epidemiologie. Entsprechend liegen die vielfältigen Forschungsschwerpunkte des Institutes thematisch in der Aufklärung der Ursachen, die zur Entstehung von Erkrankungen bei Tier und Mensch führen. Diese oft sehr komplexen Zusammenhänge erfordern eine Analyse sowohl biotischer wie auch abiotischer Faktoren. Unter dem Begriff Veterinary Public Health lassen sich die Forschungsbestrebungen unseres Instituts am besten bündeln. Im Speziellen liegen die Arbeitsschwerpunkte in der Aufklärung der Evolution und Epidemiologie von Krankheitserregern bei Tier und Mensch. Neben den Parvoviren, dienen hier v.a. Vektor-übertragene Zoonoseerreger als Modell, um die Mechanismen besser zu verstehen, die zur Häufung von Krankheitsfällen führen. Hierzu bestehen national wie international enge Vernetzungen zu Arbeitsgruppen, die sich ebenfalls mit cimiciden Wanzen, Flöhen, Stechmücken, Schildzecken oder Nagetieren und den durch diese Tiergruppen übertragenen Pathogen beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Testung von Desinfektionsmitteln, deren Ergebnisse in die entsprechenden Richtlinien einfließen und neben der Anwendung in Tierarztpraxen und moderner Tierhaltung auch in der Tierseuchenbekämpfung zum Einsatz kommen und somit in doppelter Hinsicht dem Verbraucherschutz dienen. Zum Institut gehört ein Tierstall, in dem Infektionsversuche z.B. im Rahmen von Impfstoffentwicklung und –testung mit unterschiedlichen Tierarten bis hin zur Größe von Kälbern und Schweinen durchgeführt werden können. Link: http://tierhygiene.vetmed.uni-leipzig.de/
Ansprechpartner der veterinärmedizinischen Fakultät
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