Fluss- und Auenökologie

Ökologisches Langzeitmonitoring und Erfolgskontrolle für die Renaturierungsmaßnahme an der Nidda bei Bad Vilbel-Gronau

Zusammenfassung:

In den vergangenen Jahren wurden national wie international zahlreiche Untersuchungen zur Wirkung von Fließgewässer-Renaturierungen durchgeführt. Nahezu alle Studien zeigten, dass bereits durch Maßnahmen an kurzen Abschnitten deutliche hydromorphologische Verbesserungen erzielt wurden, die Reaktion der Gewässerorganismen aber hinter den hydromorphologischen Effekten zurückblieb. Neben den Effekten auf das Gewässer und seine Lebensgemeinschaften wirken Renaturierungen aber auch auf die Aue, z.B. durch die Schaffung ufernaher Überflutungsflächen, vegetationsarmer Zonen oder von Auengewässern. In der Folge verändern sich die ufernahen Lebensgemeinschaften in Richtung naturnaher Auenzönosen. Dieser dynamischen Interaktion zwischen Fluss und Aue ist es zu verdanken, dass hierdurch das artenreichste Ökosystem Europas entstanden ist. Bedauerlicherweise gelten heute aber rund 80% der Auen als erheblich verändert. Aus der ökologischen Theorie ist bekannt, dass anthropogen beeinträchtigte Ökosysteme, die renaturiert wurden, nicht wieder umgehend einen naturnahen Zustand erreichen, sondern zeitlich verzögert reagieren. Nach wie vor existieren aber nur wenige belastbare Daten, welche Zeiträume für Fließgewässer- und Auen-Ökosysteme relevant sind. Bislang konnten solche Effekte allenfalls indirekt abgeschätzt werden, z.B. über den Vergleich renaturierter Abschnitte mit nahegelegenen Vergleichsstrecken.

In diesem Projekt wird ein konsistentes Monitoringkonzept zur Anwendung gebracht werden, dass die Langzeiteffekte der Renaturierungsmaßnahmen an der Nidda bei Dortelweil untersucht und bewertet. Hierbei werden nicht nur die Auswirkungen der Maßnahmen auf die Gewässerorganismen untersucht, sondern auch die auf die Auenorganismen.