Ornithologische Sammlung

Ornithologie

Sammlung


Die ornithologischen Sammlung des Forschungsinstitutes umfaßt etwa 90000 Bälge (präparierte Vogelhäute), 994 aufgestellte Präparate in der Ausstellung, rund 23000 Vogelskelette, 4000 Alkoholpräparate und 5050 Gelege.  

Es sind etwa 75% der bekannten Vogelarten vorhanden, der geographische Schwerpunkt liegt in Mitteleuropa, Nordafrika und Südamerika.  Bezüglich der Anzahl der Sammlungsobjekte steht die Sammlung an zweiter Stelle in Deutschland.

Der größte Teil dieser Sammlungsobjekte ist  „hinter den Kulissen“ aufbewahrt, und wird von Wissenschaftlern aus aller Welt genutzt. Eine der häufigsten Fragestellungen, für die auf unsere Sammlungen zurückgegriffen wird, betrifft die geographische Verbreitung einzelner Vogelarten. Vor allem die Kolibri-Sammlung ist in ihrer Vollständigkeit einzigartig in Deutschland. Die Vogelskelett-Sammlung zählt zu den größten und vollständigsten Europas.

Während früher viele Tiere speziell zu Sammlungszwecken getötet wurden, stammt der Neuzuwachs unserer Sammlung heute nahezu ausschließlich aus zufälligen Aufsammlungen, von Vogelparks und Zoos, sowie aus Tausch mit anderen Museen.

2004 wurde die Erfassung der Belege ausgestorbener und bedrohter Vögel abgeschlossen (Peters et al. 2004). Danach bewahrt unsere Sammlung Exemplare von 791 solcher Arten auf, wovon 30, wie etwa die Wandertaube oder der Paradiessittich, bereits ausgestorben sind. Übersichtsartikel über die Sammlung wurden von Manegold (2008) und Mayr (2011) veröffentlicht.

Die Geschichte der ornithologischen Sammlung

Das älteste Stück der Sammlung ist ein pathologischer Gänseschädel aus dem Jahr 1664.

Der Grundstock der ornithologischen Sammlung geht allerdings auf das frühe 19. Jahrhundert zurück. Die ältesten datierbaren Bälge stammen aus der Sammlung des Hofrats Dr. Bernhard Meyer und gelangten 1819 in das Senckenberg-Museum. Zahlreiche nordafrikanische Vogelarten kamen ab 1823 durch die Reisen Eduard Rüppells nach Frankfurt.  Von letzteren wurden schon Anfang des 19. Jarhunderts „Doubletten“ mit anderen Museen getauscht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die Vogelsammlung einen enormen Zuwachs durch zwei Privatsammlungen: 1916 wurde die aus mehr als 55000 Bälgen bestehende Sammlung des Grafen Hans von Berlepsch erworben – eine der größten jemals von einem einzelnen Sammler angelegten Vogelsammlungen. Nach dem frühen Tod von Carlo Freiherr von Erlanger gelangten 1918 schließlich 12589 Vogelbälge aus dessen Sammlung in die ornithologische Abteilung des Senckenberg-Museums.

Bedeutende Erwerbungen im 20. Jarhundert sind ferner von Heinrich L. Bregulla vorwiegend im tropischen Pazifik gesammelten Vögel, welche eine der für diese geographische Region bedeutendsten Sammlungen in Europa repräsentieren, sowie eine große Kollektion chilenischer Vögel (Sammlung Francisco Behn).