SO 250 KuramBio II BlogDas Multinetz - ein Exot unter den Geräten der KuramBio II // The multinet - a freak among the Kurambio II gear09.09.2016, 08:18
Tagebuch, 8. September 2016 Geheimnisvolle bodenbewohnende Organismen, Schlamm und Steine aus mehr als 8000 m Tiefe gehören zu den Dingen, die man auch als Meeresbiologe/in eher selten zu Gesicht bekommt. Doch nicht nur der Ozeanboden, sondern auch das Wasser oberhalb, das sogenannte Pelagial, beherbergt eine Vielzahl von Kleinstlebewesen unterschiedlichster Klassen, die auf dieser Expedition von einer Gruppe Planktologen mit einem eigenen Gerät beprobt und analysiert werden.
Unser Multi-Schließ-Netz, liebevoll auch „Uwu“ (underwater unit) genannt, verfügt über mehrere Netze, die sich auf dem Weg aus 6000 m Tiefe zur Oberfläche in unterschiedlichen Abschnitten der Wassersäule öffnen. Dieser Mechanismus erlaubt es uns, gefangene Planktonorganismen einer bestimmten Tiefe zuzuordnen und somit deren Verbreitung auch vertikal zu erschließen.
Da das gefangene Plankton teilweise sehr empfindlich auf einen Temperaturanstieg reagiert, hat sich der Großteil unseres Teams (zum eigenen Leidwesen) in einer auf 3 Grad heruntergekühlten Klimakammer eingerichtet, um dort den ergatterten Fang meist mehrere Stunden nach Einholen des Gerätes zu sortieren. In dicke Jacken und Mützen gehüllte, bibbernde Gestalten mit eingeschränkter Motorik können folglich von mitreisenden Forschern (mit Ausnahme weniger Sedimentologen, die das gleiche Schicksal ereilt hat) relativ einfach dem Planktonteam zugeordnet werden.
Schwerpunkte unserer Forschung sind hierbei genetische, morphologische und biochemische Untersuchungen von planktonischen Copepoden (Ruderfußkrebschen) und Pteropoden (Flügelschnecken), doch auch viele andere wunderschöne Kreaturen wie z.B. in allen Regenbogenfarben leuchtende Ctenophora (Rippenquallen, siehe Foto) erlauben uns einen Einblick in das Universum des Pelagials und seiner Bewohner. geblogged von:
Daily log, 8. September 2016 The multinet – a freak among the Kurambio II gear
Enigmatic benthic organisms, clay and stones from a depth of more than 8000 m are one of the things you rarely get to see, even as a marine biologist. But not only the ocean floor, also the water mass above it, the so called pelagial, is inhabited by a variety of tiny animals that belong to different classes. The latter are sampled and investigated by a group of planktologists using a special gear during this cruise.
Our beloved Multi-Net, also known as “Uwu” (underwater unit) is equipped with multiple nets that open at defined depth ranges along the way from 6000 m of depth to the surface. This mechanism allows us to designate captured planktonic organisms to a specific depth and thus to explore their vertical distribution.
Since captured plankton organisms are highly sensitive to any increase in temperature, the majority of our team works (to our own disadvantage) in a 3-degree cold climate chamber, where we often spend several hours sorting the obtained material. Shaking people dressed with thick jackets and hats and limited motoric abilities can therefore (apart from few sedimentologists who share the same fate) be easily identified as being members of the plankton-team by other scientists.
Emphasis of our studies are genetical, morphological and biochemical investigations on Copepods (tiny crustaceans) and Pteropods (sea butterflies). Nevertheless, many other beautiful creatures such as Ctenophores (comb jellies, see image) emitting light in all colours like a rainbow, allow an insight into the universe of the pelagial and its inhabitants. blogged by: Vorheriger Eintrag | Nächster Eintrag |