Botanik und Molekulare Evolutionsforschung

2025

Unsere neue Gastforscherin: Dr. Pelin Acar

19.05.2025
Ich bin Pflanzenbiologin mit Schwerpunkt auf molekularbiologischer, phylogenetischer und herbariumbasierter Forschung. Meine Arbeit konzentriert sich auf die Pflanzenevolution, wobei ich genetische/genomische und morphologische Daten integriere und mich zunehmend auf parasitäre Pflanzenstämme ausrichte. Ich habe Erfahrung mit DNA-basierter Systematik und habe an groß angelegten Biodiversitäts- und Naturschutzprojekten mitgewirkt. Als Postdoktorandin genieße ich es, Feldforschung, Herbararbeiten und molekulare Werkzeuge zu kombinieren, um Schlüsselfragen der Angiospermenevolution zu untersuchen.

Ich freue mich immer auf die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen!

Herzlich willkommen, Herr Dr. Matthias Jost

15.05.2025
Dr. rer. nat. Matthias Jost promovierte an der Technischen Universität Dresden in den Bereichen Evolutionsbiologie und Botanik. Nach anschließenden Postdocs in Dresden, an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) und zuletzt der Goethe-Universität Frankfurt am Main trat er seine Stelle am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt an. Hier bekleidet Dr. Jost die Position der Fachgebietsleitung „Molekulare Evolution der Pflanzen“ und übernimmt das Management des Grunelius-Möllgaard-Labors, welches als zentrales Molekularlabor Senckenberg und Gastforschenden zur Verfügung steht.

Die Erforschung von struktureller Evolution pflanzlicher Organellen-Genome (plastidäres und mitochondriales Genom) stellt, neben der Untersuchung der molekularen Adaptionen heterotropher Pflanzen, einen Hauptbestandteil der wissenschaftlichen Interessen von Dr. Jost dar.

Besuch aus Mexiko: Sandra Itzel Vera Paz

14.05.2025
Meine Forschungsgebiete sind die Systematik und der Einsatz vergleichender Methoden zur Untersuchung der Evolution von Bromelien-Merkmalen unter Verwendung von Next Generation Sequencing (NGS)-Daten. Ich bin derzeit Doktorandin am Institut für Biologie der Universidad Nacional Autónoma de México. In meinem Projekt untersuche ich, ob die Größe des Kerngenoms mit dem Vorkommen von Arten in begrenzten Lebensräumen in einer Gruppe von Tillandsien zusammenhängt.

Während meines Forschungsaufenthalts an der Goethe-Universität Frankfurt werde ich Genomgrößenmessungen im Durchflusszytometer durchführen, um den Mangel an Wissen über die Kerngenomgröße bei Tillandsien zu beheben. Zu diesem Zweck werde ich auch verschiedene Bromeliensammlungen besuchen: den Palmengarten in Frankfurt und den Loki-Schmidt-Garten in Hamburg sowie den Botanischen Garten der Universität Utrecht. Im Rahmen der Zusammenarbeit werde ich auch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsmethoden (FISH) an der RWTH Aachen für Bromeliaceae etablieren. Ich werde drei Monate bei Senckenberg und an der Goethe-Univeristät tätig sein.

Anna Maria Bähr verstorben

02.05.2025
Unsere langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin Anna Maria (Annemarie) Bähr ist am 5. April im Alter von 101 Jahren verstorben (*08.01.1924, † 05.04.2025).

Frau Bähr war 20 Jahre (1996-2016) und noch im Alter von über 90 Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin in unserer Abteilung tätig. Jeden Mittwoch widmete sie sich mit Akribie und Sachverstand der technischen Aufarbeitung von Herbarmaterial. So lange es ihre Gesundheit zuließ, nahm sie auch an gesellschaftlichen Aktivitäten der Abteilung teil, z. B. an unseren botanischen Tagesexkursionen oder der Weihnachtsfeier. In Erinnerung bleibt ihr stets freundliches, kommunikatives Wesen, ihre Begeisterung für den Ginkgo und ihre auf Karten übermittelten guten Wünsche an Kollegen und Kolleginnen zu besonderen Festtagen. Dass ein Ginkgo-Baum mit spezieller Wuchsform zusammen mit der Abteilung vom ehemaligen Standort Kuhwaldstraße an die Senckenberganlage umziehen konnte, ist nicht zuletzt ihrem Engagement und ihrer Begeisterung zu verdanken.

Annemarie Bähr hatte noch während der Kriegszeit eine Ausbildung als Diätassistentin und -köchin absolviert und danach bis zum Ende des Krieges in einem Lazarett gearbeitet. Später war sie als Diätassistentin am General Hospital der amerikanischen Armee in Frankfurt tätig. Ihre Begeisterung für Pflanzen hatte sicher mit ihrem Beruf zu tun, aber auch allgemein mit der Freude an der Schönheit und Vielfalt dieser Organismen.

Für ihr vielfältiges Engagement für die Allgemeinheit erhielt Annemarie Bähr am 04.08.1998 die Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes.

Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie seit 2019 im Seniorenheim in Marburg.

Wir danken Annemarie Bähr für ihren Einsatz für Senckenberg und ihre lange Verbundenheit mit der Abteilung.

Herzlich willkommen, Frau Dr. Marie Claire Veranso-Libalah

23.04.2025
Seit dem 1. Februar 2025 verstärkt Frau Dr. Marie Claire Veranso-Libalah das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt als Wissenschaftlerin und Kuratorin für Phanerogamen.

Frau Dr. Veranso-Libalah ist eine Expertin in der Pflanzen-Systematik mit besonderem Fokus auf die tropische afrikanische Flora. Sie erwarb 2017 ihre Promotion in Naturwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, wo ihre Forschung zur Phylogenie, Taxonomie und Biogeographie der afrikanischen Melastomateae zur Anerkennung mehrerer neuer Gattungen und Arten sowie umfangreicher taxonomischer Revisionen führte.

Ihre Karriere umfasst sowohl Forschung als auch Kuratierung, einschließlich Postdoktorandenstellen an der JGU Mainz und der LMU München sowie kuratorische Aufgaben an der Botanischen Staatssammlung München (SNSB). Derzeit konzentriert sich Frau Dr. Veranso-Libalah auf die Phylogenomforschung der Dichapetalaceae und Francoaceae und trägt damit zu unserem Verständnis der Evolution, Diversifikation, Herkunft und Systematik dieser Pflanzenfamilien bei.

Bei Senckenberg wird sie zur Abteilung für Botanik und Molekulare Evolution sowie zum Herbarium Senckenbergianum beitragen, indem sie ihre Forschung, kuratorische Expertise und ihre Erfahrungen in der Lehre und Studentenbetreuung einbringt. Ihr interdisziplinärer und internationaler Blickwinkel wird die laufenden Bestrebungen des Instituts in den Bereichen Biodiversität, Systematik und Konservierung bereichern – mit besonderem Fokus auf das tropische Afrika.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heißen sie herzlich im Team willkommen!

40 Jahre Biotopkartierung der Stadt Frankfurt am Main durch die Abteilung Botanik

31.03.2025
1985 beauftragte die Stadt Frankfurt als eine der ersten deutschen Städte ein Institut, Senckenberg, mit dem Aufbau und der Durchführung einer dauerhaften flächendeckenden Biotopkartierung. Die Aufgabe übernahm die Abteilung Botanik und Molekulare Evolutionsforschung (damals Botanisch-Paläobotanische Abteilung) mit dem damaligen Leiter Prof. Dr. Hans Joachim Conert und der neu geschaffenen Arbeitsgruppe Biotopkartierung. Diese arbeitete von Anfang an eng mit dem Umweltamt der Stadt Frankfurt zusammen.

Im Turnus von 5-7 Jahren wird das ganze Stadtgebiet kartiert, die neuen Kartierungen sind alle digitalisiert. Die Ergebnisse sind in Frankfurt seit Jahrzehnten wichtige Grundlage für Arten- und Biotopschutz, Erfolgskontrolle von Pflegemaßnahmen und die Stadtplanung allgemein (z. B. Arten- und Biotopschutzkonzept, Gleisflächen Haupt- und Güterbahnhof, Flughafen, Naturschutzgebiete, Streuobst). Seit 2023 wird zusätzlich zur Biotopkartierung besonderes Augenmerk auf die Forschung zu Folgen des Klimawandels und von Landnutzungsänderungen für die Stadtnatur gelegt. Im Zuge der Biotopkartierung entstand auch das online-Portal „Flora Frankfurt“.

Pressemitteilungen zum 40-jährigen Jubiläum:

Offizielle Vorstellung der „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“ in Genf

25.03.2025
Am 18. März 2025 wurde das neue Senckenberg-Buch 89 „Flore illustrée du Burkina Faso et du Mali“ im Conservatoire et Jardin botaniques in Genf (mit über 6 Millionen Belegen eines der größten Herbarien weltweit) in Anwesenheit der Botschafterin von Burkina Faso und des Botschafters von Mali sowie des Vertreters der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit offiziell vorgestellt (siehe Programm). Die Minister für Wissenschaft und Innovation von Burkina Faso, Prof. Dr. Adjima Thiombiano, und Mali, Prof. Dr. Bouréma Kansaye, waren per ZOOM zugeschaltet (so wie zahlreiche Wissenschaftler*innen beider Länder), sie würdigten die Bedeutung der Flora in ihren Ansprachen, ebenso die burkinische Botschafterin Madame Sabine Bakyono Kanzie.
Senckenberg wurde für die gute Zusammenarbeit und die gelungene und hochwertige Publikation gedankt. Dank der Förderung durch die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit ist die „Flore“ auch kostenlos in digitaler Form verfügbar. Es schloss sich noch ein Empfang im Botanischen Garten an. Am Vorabend ging ein Treffen der Beteiligten voraus.

Heinz Kalheber verstorben

25.02.2025
Am 13. Februar 2025 ist Heinz Kalheber im 91. Lebensjahr verstorben. Er war seit 1946 Mitglied der SGN und seit 1990 deren ernannter Ehrenamtlicher Mitarbeiter. Wir sind ihm für lange Jahre der guten und freundschaftlichen Zusammenarbeit und für seine herausragenden Beiträge zum Herbarium Senckenbergianum und zur Bibliothek der Abteilung Botanik und Molekulare Evolutionsforschung zu großem Dank verpflichtet.

Ein ausführlicher Nachruf folgt.