Senckenberg Institut für Pflanzenvielfalt
Jena
Das Senckenberg Institut für Pflanzenvielfalt Jena (SIP) wurde im Juni 2024 in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet. In Jena soll am achten Senckenberg-Institut zukünftig der Biodiversitätswandel im Anthropozän – dem durch den Menschen geprägten Zeitalter – mit modernen und innovativen Methoden in zeitlicher Tiefe und räumlicher Breite umfänglich analysiert werden.
Die an der Universität Jena bereits etablierten Professuren für Integrative Taxonomie der Pflanzen und für Funktionelle Biodiversität der Pflanzen werden zukünftig mit zwei neuen Senckenberg-Professuren für Ökologie und Evolution der Moose sowie „Digital Collectomics“ gemeinsam die Sammlungsbestände des Jenaer Herbariums Haussknecht für ihre Forschungen verwenden, um den Biodiversitätswandel zu erforschen.
Das Herbarium Haussknecht zählt mit 3,5 Millionen Belegexemplaren zu einem der europaweit bedeutendsten Herbarien und ist zugleich die größte botanische Regionalsammlung Deutschlands. Durch die Digitalisierung verknüpft mit ‚Imaging‘ und der Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz und ‚Deep Learning‘, durch die Integration von Datenbanken, und durch die Anwendung molekulargenetischer Methoden kann nun das umfangreiche Potenzial dieser einzigartigen Sammlung für die Analyse des Biodiversitätswandels gehoben und geteilt werden. Damit sollen die biologische Vielfalt und ihre Veränderungen sowie Wechselwirkungen räumlich explizit und über einen Zeitraum des letzten Jahrhunderts rekonstruiert sowie Prognosen und Handlungsoptionen für die Erhaltung der Artenvielfalt entwickelt werden.
Unsere Mission ist es, traditionelle Naturgeschichte und moderne, datengesteuerte Biodiversitätsforschung zu verbinden durch
- Integration von Biodiversitätsforschung und Bioinformatik
- Entwicklung neuer Methoden zur Bewertung funktioneller Pflanzeneigenschaften
- Nutzung „neuer“ Daten zur Untersuchung des Wandels der biologischen Vielfalt auf einer hochauflösenden zeitlichen und räumlichen Skala