Oligochaeta

Forschung

Die 2025 neu gegründete Sektion Oligochaeta beschäftigt sich mit der Biodiversität und Ökologie von Enchyträen und Regenwürmern in mitteleuropäischen Ökosystemen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf natürlichen Systemen, deren Erhaltung und Wiederherstellung, sowie den Ökosystemleistungen, die durch die Bodenfauna vermittelt werden.

Die Sektion ist zurzeit am TrenDiv-Projekt aktiv beteiligt. Weitere Projekte befinden sich in der Antragsphase.

Zersetzergemeinschaften und Traits

Enchyträen und Regenwürmer bilden zusammen eine der wichtigsten Gruppen der Primärzersetzer in unseren Ökosystemen. Durch ihre Fraßaktivität wird organisches Material abgebaut, die darin enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen verfügbar gemacht und Humus aufgebaut. Jedoch unterscheiden sich die einzelnen Arten sehr voneinander, sodass, abhängig von verschiedenen Umweltfaktoren, ihre Artengemeinschaften äußerst verschieden zusammengesetzt sind. Jede Art ist durch bestimmte Eigenschaften (Traits) gekennzeichnet, die sich entweder auf ihre körperlichen Merkmale beziehen (morphologische Traits) oder auf ihre Funktion im Ökosystem (funktionelle Traits). Aus diesem Grund eignen sich Regenwürmer und Enchyträen als Indikatoren für den Zustand und die Ökosystemleistungen des Bodens. Die Sektion Oligochaeta erforscht, wie sich Änderungen der äußeren Bedingungen (z.B. durch Landnutzung, Renaturierung, Klimawandel) auf die Artengemeinschaften und damit die Traits der Gemeinschaften auswirken. Dafür nutzen wir Artenlisten von morphologisch bestimmten Regenwürmern und Enchyträen, aber auch molekulare Methoden. Funktionelle Traits werden über die Analyse von stabilen Isotopen in den Aminosäuren sowie Proteome Fingerprinting analysiert.