Klimakrise? Lieber wegsehen! Warum wir die Realität verdrängen

Abendvortrag des Fördervereins Senckenberg am 30. Oktober mit Prof. Dr. Stephan Lessenich im Rahmen der Reihe „Denken und Lernen im gesellschaftlichen Kontext – Vom Wissen zum Handeln“


Der Klimawandel schreitet voran, doch gesellschaftliche und politische Reaktionen bleiben oft hinter den wissenschaftlich belegten Notwendigkeiten zurück. Zwischen verdrängter Dringlichkeit, beschwichtigendem Pragmatismus und offener Leugnung zeigt sich, wie schwer es fällt, Wissen in entschlossenes Handeln zu übersetzen. Am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, erläutert der Soziologe Prof. Dr. Stephan Lessenich in seinem Abendvortrag „Als ob nichts wäre: Varianten der Realitätsabwehr in der Klimakatastrophe“, wie unterschiedliche Formen von Realitätsverweigerung entstehen und warum sie so wirkmächtig sind.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Vortragsreihe des Fördervereins Senckenberg „Denken und Lernen im gesellschaftlichen Kontext – Vom Wissen zum Handeln“ steht die Auseinandersetzung mit den psychologischen, sozialen und kulturellen Mustern, die unsere Handlungsbereitschaft prägen. Die globalen Krisen von Klimawandel und Biodiversitätsverlust verdeutlichen, dass eine reine Problembeschreibung nicht ausreicht – vielmehr geht es darum, gesellschaftliche Transformation aktiv zu gestalten.

Prof. Dr. Stephan Lessenich, Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Direktor des Instituts für Sozialforschung, zeigt in seinem Vortrag am Beispiel der Klimakrise, wie unterschiedliche Formen von Realitätsverweigerung entstehen und weshalb sie so großen Einfluss haben. Welche Rolle spielen Werte, Gewohnheiten und kognitive Muster in Veränderungsprozessen? Und wie lassen sich Gesellschaften motivieren, vom Wissen ins Handeln zu kommen?

Die Veranstaltung schließt mit einer offenen Diskussion und einem Get-together, das Raum für Austausch und vertiefende Gespräche bietet.

Vortrag: „Als ob nichts wäre: Varianten der Realitätsabwehr in der Klimakatastrophe“

Datum: Donnerstag, 30. Oktober 2025, 19 Uhr (Einlass: 18.30 Uhr)

Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur-von-Weinberg-Haus (Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt)

Der Vortrag ist kostenfrei. Eine Anmeldung unter info@foerderverein.senckenberg.de ist erforderlich.

Prof. Dr. Stephan Lessenich beschäftigt sich als Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktor des Instituts für Sozialforschung seit vielen Jahren mit Fragen sozialer Ungleichheit, politischer Ökonomie und gesellschaftlicher Transformation. In seinen Publikationen und Vorträgen thematisiert er, wie Wohlstandsgesellschaften auf Kosten anderer und der Umwelt funktionieren und welche Herausforderungen damit für Demokratie und Zusammenleben verbunden sind. Lessenich verbindet wissenschaftliche Analyse mit einer klaren gesellschaftspolitischen Perspektive – und regt so zum Nachdenken und Handeln gleichermaßen an.

Pressematerial

Soziologe Prof. Dr. Stephan Lessenich. Foto: Frank Röth