Bewege ich mich oder lerne ich noch? Überlebensstrategien des Gehirns
Vortrag der Reihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ am Dienstag, 24. Juni, im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Lernen und körperliche Bewegung sind im Gehirn eng miteinander verbunden – eine Beziehung, die Wissenschaftler*innen noch immer nicht vollständig erforscht haben. Im nächsten Vortrag der Reihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ erklärt PD Dr. Christian Kell, Direktor des Frankfurter Cooperative Brain Imaging Centers (CoBIC), wie Bewegung das Lernen beeinflusst und warum unser Gehirn als Vorhersagesystem funktioniert. Anhand anschaulicher Beispiele zeigt er, wie Umweltfaktoren, Erfahrung und Bewegung zusammenwirken, um Anpassungsprozesse im Gehirn zu steuern. Der Vortrag lädt dazu ein, die komplexen Zusammenhänge zwischen Bewegung, Lernen und kulturellen Leistungen zu entdecken und zu diskutieren.
Unser Gehirn funktioniert als zentrales Vorhersagesystem des Organismus: Es lernt im Laufe des Lebens statistische Muster und nutzt dieses Wissen, um Überraschungen zu vermeiden – ein möglicher Überlebensvorteil. Während dauerhafte Umweltfaktoren wie Schwerkraft oder Tageslicht genetisch verankert werden, müssen sich verändernde Gegebenheiten von jeder Generation neu gelernt werden müssen – durch Erfahrung oder Wissensvermittlung, die in der Regel körperliche Bewegung voraussetzt. Durch Bewegung wird nicht nur Lernen ermöglicht, sondern auch die Umwelt verändert, sodass ein dynamisches Zusammenspiel von Anpassung und Handlung entsteht. Der Vortrag präsentiert Theorien zur Hirnfunktion, insbesondere im Bereich Lernen und Anpassung, anhand konkreter Beispiele – wobei ein Fokus besonders auf kulturellen Leistungen wie Sprache und deren soziale Dimensionen liegt.
PD Dr. Christian Kell ist Neurologe und Hirnforscher in Frankfurt am Main sowie Direktor des Cooperative Brain Imaging Centers (CoBIC), einem interdisziplinären Forschungszentrum am Campus Niederrad. Dort erforscht er unter anderem, wie das Gehirn Handlungen steuert und welche Bedeutung der zeitliche Ablauf dabei hat.
Vortrag: Bewege ich mich oder lerne ich noch? Überlebensstrategien des Gehirns
Referent: PD Dr. Christian Kell (CoBIC – Cooperative Brain Imaging Center Frankfurt)
Datum: Dienstag, 24. Juni, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur-von-Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert- Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt
Die Senckenberg-Vortragsreihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ befasst sich mit einem der komplexesten Gebilde befassen, die die Natur hervorgebracht hat – dem Gehirn. Es ermöglicht Neugier, Bewusstsein und Emotionen, entwickelt sich lebenslang weiter und bestimmt, wie wir die Welt wahrnehmen. Diese Vortragsreihe begleitet die neue Dauerausstellung im Senckenberg Naturmuseum und gibt vertiefende Einblicke in Struktur, Evolution und zentrale Funktionen unseres Denkapparates.
Die Vortragsreihe ist eine Kooperation zwischen der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Medienpartner ist hrINFO.
Die Vorträge finden um 19:30 Uhr im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen sowie zur Online-Teilnahmemöglichkeit finden sich hier:
www.senckenberg.de/faszination-gehirn
Neues Jahr, neuer Look: Senckenberg ist Naturforschung. In diesem Jahr werden Sie unsere Kommunikation Stück für Stück in neuem Gewand entdecken, mit frischen Farben, moderner Gestaltung und immer mit dem Kern unseres Auftrags im Fokus: der Naturforschung und was sie für uns Menschen bedeutet. Auch unsere Pressemeldungen werden Sie dann bunter, neuer und mit praktischen Funktionen, wie direkten Links zu passendem Bildmaterial erhalten. Seien Sie gespannt!
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.