Gehirnforschung trifft auf Computing – eine neue Dimension der Forschung
Vortrag der Reihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ am Mittwoch, 2. Juli, im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Begriffe wie „künstliche neuronale Netze“ und „künstliche Intelligenz“ wecken Assoziationen zum menschlichen Gehirn und Verhalten. Doch inwieweit ist dieser Vergleich berechtigt? Im nächsten und letzten Vortrag der Reihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ diskutiert Prof. Dr. Katrin Amunts, die tatsächlichen Parallelen und Unterschiede. Sie zeigt auf, inwiefern KI nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch innovative Forschungsansätze ermöglicht, um die Komplexität des Gehirns besser zu verstehen.
Die Erfolge in der Anwendung von künstlicher Intelligenz sind beeindruckend und oft kaum noch von menschlichen Leistungen zu unterscheiden, etwa beim Einsatz moderner KI-Assistenten. Bedeutet das aber auch, dass Neuronen in künstlichen Netzwerken ähnlich aufgebaut und organisiert sind, wie ihre natürlichen Vorbilder – und daher auch ähnlich funktionieren? Die komplexe Architektur der Nervenzellen und ihrer Verbindungen fasziniert die Wissenschaft schon seit mehr als 100 Jahren und hat die Ära der Hirnkartierung eingeleitet. Mit Hilfe von KI ist es heute möglich, diese Karten bis auf die Ebene einzelner Zellen zu verfeinern – und mit deren Verbindungsstruktur und molekularen Eigenschaften in einen räumlichen Zusammenhang zu bringen. Durch diesen Ansatz können über die verschiedenen Größenskalen hinweg völlig neue Forschungsfragen gestellt und Struktur-Funktionszusammenhänge untersucht werden, die ganz neue Einblicke in die Komplexität des Gehirns ermöglichen.
Die Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Katrin Amunts hat insbesondere über ihr Projekt eines dreidimensionalen Hirnatlas wesentlich zum Verständnis des menschlichen Gehirns beigetragen. Sie leitete das EU-Flagship Human Brain Project (HBP) zur Erforschung des Gehirns und entwickelt gemeinsam mit europäischen Partnern die digitale Forschungsplattform EBRAINS.
Vortrag: Gehirnforschung trifft auf Computing – eine neue Dimension der Forschung
Referentin: Vortrag von Prof. Dr. Katrin Amunts, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf & Institut für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungszentrum Jülich
Datum: Mittwoch, 2. Juli, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur-von-Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert- Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt
Die Senckenberg-Vortragsreihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ befasst sich mit einem der komplexesten Gebilde befassen, die die Natur hervorgebracht hat – dem Gehirn. Es ermöglicht Neugier, Bewusstsein und Emotionen, entwickelt sich lebenslang weiter und bestimmt, wie wir die Welt wahrnehmen. Diese Vortragsreihe begleitet die neue Dauerausstellung im Senckenberg Naturmuseum und gibt vertiefende Einblicke in Struktur, Evolution und zentrale Funktionen unseres Denkapparates.
Die Vortragsreihe ist eine Kooperation zwischen der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Medienpartner ist hrINFO.
Die Vorträge finden um 19:30 Uhr im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen sowie zur Online-Teilnahmemöglichkeit finden sich hier:
www.senckenberg.de/faszination-gehirn