Kurzvideo Präparation Messel Fisch
Präparation Messel Fisch. Foto: David Kuhlmann

Fische – schuppige Informationen aus der Vergangenheit

Vortrag der Reihe „Messel – Fenster zur Urzeit, Schatz der Menschheit“ am Mittwoch, 5. November Senckenberg Naturmuseum Frankfurt  

Die erstaunlichen Funde aus der Grube Messel begeistern – und das nicht nur mit spektakulären Säugetier-Fossilien, wie den berühmten Urpferdchen oder dem Primatenfossil „Ida“. Auch unter der einstigen Wasseroberfläche wimmelte es von Leben: eine große Vielfalt an Fischen bevölkerte den Maar-See, der heute zur berühmten Fossilfundstätte wurde. Im nächsten Vortrag der Reihe „Messel – Fenster zur Urzeit, Schatz der Menschheit“ führt Dr. Norbert Micklich vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt sein Publikum in die Tiefen des Gewässers und erläutert, wie die vielfältigen Fischfunde helfen, die Umweltbedingungen jener Zeit zu rekonstruieren.
 
Bislang wurden aus der Grube Messel acht Fischgattungen und -arten beschrieben. Diese machen den mit Abstand größten Anteil der Wirbeltierfunde in der Grube Messel aus. Als zumindest vorübergehende Bewohner des ehemaligen Maar-Sees liefern sie ein breites Spektrum unterschiedlichster Informationen über ihren damaligen Lebensraum. Manche dieser „Besonderheiten“ scheinen auf den ersten Blick nicht weiter erstaunlich. Dennoch zeigt sich, dass diese Merkmale nicht nur für Messel typisch sind, sondern auch über die Region hinaus von Bedeutung. Die Messel-Fische können uns helfen, die damals herrschenden Lebensbedingungen zu verstehen und zu rekonstruieren.
 
Der Paläontologe Norbert Micklich war bis 2016 am Hessischen Landesmuseum Darmstadt für das Messel-Projekt zuständig. Neben verschiedenen Aspekten zur Fischfauna der Messeler Ölschiefer hat er sich schon seit längerem mit Fischen und Fischassoziationen anderer paläogener und neogener Fundstellen befasst und ist auch heute noch in diesem Bereich aktiv.
 
Vortrag: Fische – schuppige Informationen aus der Vergangenheit
Referent: Dr. Norbert Micklich (Hessisches Landesmuseum Darmstadt)
Datum: Mittwoch, 5. November, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur-von-Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert- Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt, sowie online
 
Die Grube Messel, Deutschlands erstes UNESCO-Weltnaturerbe, ist weltberühmt für ihre überaus zahlreichen und herausragend gut erhaltenen Fossilien, die Einblick in das Leben vor etwa 47 Millionen Jahren geben. Damals herrschte auf der Erde ein Treibhausklima – Fauna und Flora unterschieden sich deutlich von unserer heutigen Umwelt. Die Senckenberg-Vortragsreihe „Messel – Fenster zur Urzeit, Schatz der Menschheit“ beleuchtet von Juli bis Dezember verschiedenste Aspekte der Geschichte der berühmten Fossilienfundstätte und der damaligen Tier- und Pflanzenwelt.
 
Medienpartner der Vortragsreihe ist hrINFO.
 
Alle Vorträge der Reihe finden um 19:30 Uhr im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen sowie zur Online-Teilnahmemöglichkeit via Zoom finden sich hier: www.senckenberg.de/vortraege-messel