Siegerprojekte des Jugend-forscht-Regionalwettbewerbs Rhein-Main West im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt gekürt

Sieben Jugend-forscht-Projekte haben die Jury besonders überzeugt und sind eine Wettbewerbsrunde weiter.

„Eloquentia – KI zur Förderung der englischen Sprachkompetenz in Entwicklungsländern“, „DDAD (Diastolic Dysfunction Assist Device)“, „PEGDA-Cyanurchlorid Polymer zum Binden von Melamin Cyanurat als Shock Absorber“, „Doppelsterne – Die Arbeit mit RESPECT-S“, „Sternenbeobachtung und der Einfluss von Lichtverschmutzung“, „Morleys Miracle- Aufbruch in neue Dimensionen“ und „Holzkuchen als Dämmstoff“ – diese sieben Jugend-forscht-Arbeiten von Schulen aus Bad Homburg v.d. Höhe, Frankfurt am Main, Hofheim, Kronberg im Taunus und Offenbach am Main errangen heute den Sieg beim Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Rhein-Main West. Die Schüler*innen haben sich damit für den Landeswettbewerb Hessen am 26. und 27. März 2025 bei Merck in Darmstadt qualifiziert. „Macht aus Fragen Antworten“ lautet das Motto der 60. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht. 60 Jungforscher*innen sind diesem Motto gefolgt und haben insgesamt 29 Projekte beim diesjährigen Regionalwettbewerb Rhein-Main West zwischen Elefanten und Walen im Frankfurter Naturmuseum präsentiert.
 
Zum fünfzehnten Mal wird der Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Rhein-Main West durch das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt organisiert. „Jedes Jahr beeindruckt mich die Vielfalt an kreativen Ideen, die die Teilnehmenden mit so viel Neugier und Begeisterung präsentieren. Es ist mir eine besondere Freude, den Wettbewerb im Naturmuseum – als Ort der Inspiration und des Dialogs – auszurichten und junge Talente zu fördern, die durch ihre Forschung nicht nur ihren eigenen Horizont erweitern, sondern auch wichtige Impulse für die Wissenschaft der Zukunft setzen,“ sagt Prof. Dr. Andreas Mulch, Direktor des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt. Die Wettbewerbs-Patenschaft teilt sich Senckenberg seit 2020 mit der Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH und der Provadis Hochschule. Provadis ist mit rund 1.800 Auszubildenden Hessens größtes privates Ausbildungsunternehmen. Rund 1.000 junge Menschen studieren zurzeit an der Provadis Hochschule.
 
Für die Jugend-forscht-Siegerarbeit im Fachbereich Biologie entwickelte Seungheon Lee (18) einen Ansatz, um diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigt ist, zu behandeln. Die Siegerin im Fachbereich Arbeitswelt, Dunja Dakovic (16), entwickelte ihr Bildungssystem „Eloquentia“, das auf Basis von KI das Erlernen der englischen Sprache für Kinder in Entwicklungsländern ermöglichen soll. Henrik Fuchs (19) untersuchte in seinem Siegerprojekt im Fachbereich Chemie ein besonders stoßabsorbierendes Gel. Ganz oben auf dem Siegertreppchen landeten auch Atharva Deshmukh (17) und Annika Fautz (18) mit ihren Beobachtungen eines Doppelsternsystems im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften. Den Sieg teilen sie sich mit Kristiane Dolic (16), Maria Leoni Mattheou (16) und Maja Haake (16), die den Einfluss von Lichtverschmutzung auf Sternenbeobachtungen untersuchten. Im Fachbereich Mathematik waren Yuri Liashchenko (17), Arthur Kin (16) und Ali Kandora (15) mit ihren Berechnungen zum „Morley Dreieck“ siegreich. Im Fachbereich Technik entwickelten Malte Schrader (18), Bjarne Duba (17) und Bjarne Donnervert (19) einen nachhaltigen Dämmstoff aus Holzpulver und belegten damit den ersten Platz.
 
Ina Hauck, Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main, fasst den Kern ihrer Festrede zur Siegerehrung zusammen: „Wir leben in einer Zeit der globalen Herausforderungen. Gleichzeitig werden vermehrt kulturelle Grenzen und Unterschiede betont, nationale Alleingänge gelten vielen besser als internationale Zusammenarbeit. Das macht blind für Innovation, für die Ideen anderer und das Hinterfragen der eigenen Ansätze. Bei Jugend forscht dagegen ist nicht die persönliche Herkunft oder eine akademische Tradition entscheidend, sondern konkrete Lösungsansätze für praktische Probleme. Und nebenbei wird die Sprache der Wissenschaft vermittelt, die Grenzen zwischen Menschen und Kulturen in den Hintergrund treten lässt.“
 
Provadis richtet den Wettbewerb in diesem Jahr zum letzten Mal zusammen mit Senckenberg aus. Prof. Dr. Udo Müller-Nehler, Provadis-Patenbeauftragte lobt: „Wir haben mit großer Freude an diesem außergewöhnlichen Wettbewerb mitgearbeitet und möchten uns bei Jugend forscht Deutschland, bei unserem Kooperationspartner Senckenberg und den regionalen Jury-Mitgliedern für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken. In den vergangenen fünf Jahren haben wir nicht nur junge Talente gefördert, sondern auch wichtige Impulse für die Zukunft gegeben. Wir sind stolz, Teil dieser großartigen Initiative gewesen zu sein.“
Willem Warnecke ist Patenbeauftragter für Senckenberg. Er hat den Wettbewerb dieses Jahr zum fünfzehnten Mal organisiert: „Für die Ausrichtung sind wir auf die Unterstützung einer Partnerinstitution angewiesen. Nach guter Zusammenarbeit erst mit der BHF-Bank Stiftung, dann der Deutschen Bank und nun Provadis würde es mich freuen, wenn wir auch ab 2026 einen Partner für Jugend forscht gewinnen könnten.“
 
21 Mädchen, 32 Jungen und eine diverse Person wetteiferten in 25 Einzel- oder Gruppenprojekten in den Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo/Raumwissenschaft, Mathematik/Informatik, Physik und Technik um die Teilnahme am Landeswettbewerb Jugend forscht. In der Sparte „Jugend forscht junior“ nahmen weitere zwei Schülerinnen und vier Schüler mit vier Arbeiten teil. Mit dabei waren Schulen aus Bad Homburg v. d. Höhe, Frankfurt am Main, Hofheim, Kronberg im Taunus Oberursel und Offenbach am Main.
 
Neben den Platzierungen, die immer auch mit einem Geldpreis verbunden sind (1. Preis: 75 €, 2. Preis: 60 €, 3. Preis: 45 €), wurden die Projekte mit zahlreichen Sonderpreisen bedacht. Dazu gehören Jahresabonnements der Zeitschriften „bild der wissenschaft“, „ct“, „GEO“, „GEOlino“, „Make“, und „natur“, sowie verschiedene von regionalen Einrichtungen bereitgestellte Preise, wie Freikarten des Palmengartens, des Physikalischen Vereins, des Frankfurter Zoos oder der ExperiMINTa und ein Sonderpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Fünf Teilnehmende können sich über Senckenberg-Schüler*innenmitgliedschaften freuen, die unter anderem freien Eintritt in das Senckenberg Naturmuseum beinhalten. Projektbetreuerin Anna Beliakina von der Albert-Schweitzer-Schule aus Offenbach am Main erhielt den mit 100 Euro dotierten „Sonderpreis für Engagierte Talentförderer“, zudem erhielt Sebastian Fischer vom Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg v.d. Höhe für sein Engagement eine Einladung zum von CTS Gruppen- und Studienreisen gesponserten Workshop für Projektbetreuende. Die Freie Christliche Schule Frankfurt erhielt den Schulpreis des hessischen Sponsorpools, der mit 150 Euro dotiert ist, die Main-Taunus-Schule in Hofheim den MINTSPACE-Schulpreis, ein Experimentiertableau für den Unterricht.

 

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem Dialog zwischen Wissenschaft und demokratischer Gesellschaft– inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.

Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH ist ein Unternehmen der Infraserv-Höchst-Gruppe. Mit rund 1.800 Auszubildenden und über 2.500 Weiterbildungsteilnehmenden an den Standorten Frankfurt und Marburg gehört Provadis zu den führenden Anbietern von Bildungsdienstleistungen in Hessen. Rund 400 internationale Kunden nutzen in Partnerschaften und Kooperationen das Know-how von Provadis auf den Gebieten der Aus- und Weiterbildung, der Personal- und Organisationsentwicklung und bei der Entwicklung von E-Learning-Konzepten.

An der Provadis Hochschule studieren über 1.000 Studierende in dualen und berufsbegleitenden Studiengängen mit international anerkannten Bachelor- und Masterabschlüssen. Die Hochschule bündelt ihre interdisziplinären Aktivitäten in den Fachbereichen sowie im Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit.

 

Pressematerial

PM Siegerprojekte Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Rhein-Main West

Siegerliste Jufo 2025

Eloquentia

Dunja Dakovic (16) belegte mit dem Jugend-forscht-Projekt „Eloquentia – KI als Bildungsmöglichkeit für die englische Sprache“ den ersten Platz im Fachbereich Arbeitswelt. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Herzinsuffizens

Seungheon Lee (18) entwickelte in seinem Jugend-forscht-Siegerprojekt im Fachbereich Biologie einen Ansatz, um diastolische Herzinsuffizienz zu behandeln. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Shock Absorber

Hendrik Fuchs (19) gewann mit seinen Versuchen zu einem besonders stoßabsorbierenden Gel den Platz im Jugend-forscht-Fachbereich Chemie.
Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Doppelsternsysteme

Annika Fautz (18) und Atharva Deshmukh (17) belegten mit ihren Beobachtungen eines Doppelsternsystems im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften den ersten Platz. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Lichtverschmutzung

Kristiane Dolic (16), Maria Leoni Mattheou (16) und Maja Haake (16) untersuchten den Einfluss von Lichtverschmutzung auf Sternenbeobachtungen und belegten ebenfalls im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften den ersten Platz.

Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Morley Dreieck

Im Fachbereich Mathematik waren Yuri Liashchenko (17), Arthur Kin (16) und Ali Kandora (15) mit ihren Berechnungen zum „Morley Dreieck“ siegreich. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Holzkuchen

Im Fachbereich Technik entwickelten Malte Schrader (18), Bjarne Duba (17) und Bjarne Donnervert (19) einen nachhaltigen Dämmstoff aus Holzpulver und belegten damit den ersten Platz.

Foto: Sven Tränkner, Senckenberg