Wald im Wasser – Mangrovenökosysteme und ihre Bedeutung für Klimaschutz und Artenvielfalt
Nächster Vortrag der Reihe „Unsere Wälder“ am Donnerstag, 4. Juli 2024 im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Es gibt unzählige Typen und Formen von Wäldern auf der Erde. Sie alle tragen auf unterschiedlichste Weise zum ökologischen Gleichgewicht des Planeten sowie zur Versorgung und zum Wohlbefinden der Menschen bei. Im nächsten Vortrag der Reihe „Unsere Wälder – Sehnsuchtsort, Ökosystem, Lebensversicherung“ stellt Prof. Dr. Martin Zimmer vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) die Ökologie und Bedeutung eines Waldökosystems mit vergleichsweise extremen Eigenschaften vor – die Mangrovenwälder.
Mangroven sind wahre Anpassungskünstler: Die etwa 80 verschiedenen Arten, die es auf der Erde gibt, wachsen innerhalb der Gezeitenzonen von Meeresküsten oder an Flussmündungen und können in salzwassergesättigten Sedimenten mit wenig Sauerstoff leben – Bedingungen, die für die meisten Pflanzenarten tödlich wären. Für Tiere und Menschen spielen diese tropischen Küstenwälder eine wichtige Rolle. Unter anderem bewahren sie die Küsten vor Erosion durch Stürme und beherbergen zahllose Fisch- und Krustentierarten. Zudem binden sie große Mengen an CO2 und anderen Klimagasen und gehören damit zu den effizientesten natürlichen Mitteln im Kampf gegen den Klimawandel. In seinem Vortrag stellt Prof. Dr. Martin Zimmer die Ökologie und den Wert der Mangroven vor und erläutert, warum sie – trotz ihrer immensen Bedeutung für die Bewohner*innen tropischer Küsten und die gesamte Weltbevölkerung – durch Aquakultur, Landwirtschaft und Stadtentwicklung bedroht sind. Dabei zeigt er auch effektive Möglichkeiten zum Schutz der Mangroven auf.
Der Zoologe Martin Zimmer ist Leiter der Arbeitsgruppe Mangrovenökologie am ZMT. Er forscht seit über 25 Jahren zu Küstenökosystemen, besonders interessieren ihn dabei die Interaktionen der Lebensgemeinschaften in Mangrovenökosystemen unter wechselnden Umweltbedingungen.
Vortrag: Wald im Wasser – Mangrovenökosysteme und ihre Bedeutung für Klimaschutz und Artenvielfalt
Referent: Prof. Dr. Martin Zimmer (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung)
Datum: Donnerstag, 4. Juli, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt
Vortragsreihe „Unsere Wälder – Sehnsuchtsort, Ökosystem, Lebensversicherung“
Wir alle sind auf Wälder angewiesen. Als großflächige naturnahe Ökosysteme bieten sie unzähligen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind gleichzeitig ein wichtiger Erholungsort für uns Menschen. Sie liefern Holz, Wasser, saubere Luft und regulieren das Klima. Aber schon immer stehen Wälder im Spannungsfeld verschiedenster Nutzungsanforderungen. Wie können sie diese künftig noch erfüllen? Denn auch der Klimawandel setzt den Wäldern weltweit zu. Gleichzeitig spielen sie eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die globale Erderwärmung. Wie kann eine klimaangepasste, nachhaltige Waldwirtschaft in Zukunft aussehen? Sind hierfür ganz neue Ansätze notwendig? Welche Rolle spielen einzelne Komponenten des Waldökosystems – und wie bewahren wir das große Ganze? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die begleitende Vortragsreihe zum mehrteiligen, transdisziplinären Ausstellungsprojekt „Wälder. Von der Romantik in die Zukunft“ und gibt bis Juli an insgesamt neun Abenden aktuelle wissenschaftliche Einblicke in die komplexe Vielfalt des Ökosystems Wald.
Alle Vorträge finden um 19:30 Uhr im Grünen Hörsaal in der Robert- Mayer-Straße 2 statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: www.senckenberg.de/waelder
Mehr Informationen zur gemeinsamen Ausstellung mit dem Deutschen Romantik-Museum und dem Museum Sinclair-Haus „Wälder. Von der Romantik bis in die Zukunft“ unter: www.waelder- ausstellung.de