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Gehen Sie auf #Krautschau!

Großstadtpflanzen sind nicht zu unterschätzen – sie können Tritt- und Fahrbelastungen, Hitze, Bodenverdichtung und Verschmutzung trotzen und sind deshalb wertvolle Mikro-Ökosysteme für zahlreiche Insekten und andere Organismen.
Allerdings nehmen viele Stadtbewohner*innen die Pflanzen, wenn überhaupt, nur als grünen Hintergrund oder Straßenbegleitgrün wahr. Die Stadtbotanik-Aktion #Krautschau soll mit einem bundesweiten Aktionstag am 22. Mai mehr Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen im urbanen Raum und für die Bedeutung von Natur in den Städten schaffen. Der erste bundesweite #Krautschau-Aktionstag wurde 2021 von Senckenbergerin Julia Krohmer und Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg koordiniert. Ursprünglich ist sie eine Grassroot-Bewegung von Botaniker*innen und Pflanzenfans und entstand als Reaktion auf das weit verbreite Phänomen der „Plant Blindness“ (Pflanzenblindheit) – dies bezeichnet die Unfähigkeit, die Pflanzen in der eigenen Umgebung detailliert wahrzunehmen.

Was passiert bei #Krautschau?
Städtische Pflanzen werden mit bunter Kreide gekennzeichnet und fotografiert; die Fotos werden anschließend in den Sozialen Netzwerken geteilt – so erhalten die „pflanzlichen Kämpfernaturen“ vor Ort und im Netz Aufmerksamkeit. Pflanzenbestimmungsapps wie Flora Incognita helfen auch Nichtbotaniker*innen bei der Bestimmung dieser Kleinstflora. „Bei dieser Vielfalt geht man zwangsläufig in die Knie: bedingt durch ihren Wuchsort, aber auch vor Bewunderung für diese omnipräsenten Überlebenskünstlerinnen“, erklärt Krohmer.

An der bundesweiten Aktion beteiligten sich neben Senckenberg in Frankfurt und der Universität Freiburg Institutionen und Botaniker*innen in sechs Städten.