To our foreign readers: we are sorry, but this page is not available in english.

Senckenberg: Zukunftsorientierter Ausbau zum Naturmuseum von Weltformat in Frankfurt beschlossen

Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt erste Tranchen in Höhe von 10,55 Millionen Euro für Maßnahmen zur Modernisierung und Erweiterung zur Verfügung

Berlin/Frankfurt am Main, den 06.02.2024. Die ersten Tranchen im Umfang von 10,55 Millionen Euro zur Finanzierung der Modernisierung und Erweiterung des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt sind verbindlich beschlossen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt auf gemeinsame Initiative der Regierungsfraktionen im Bundestag diese Planungsmittel zur Verfügung. Das Land Hessen hatte sich bereits im Jahr 2021 bereit erklärt, insgesamt bis zu 194,5 Millionen Euro für dieses Leuchtturmprojekt bereit zu stellen.

„Seit mehr als 200 Jahren steht die Senckenberg Gesellschaft für Spitzenforschung und Wissensvermittlung. Deshalb setzt sich auch der Bund für die Sanierung und Erweiterung des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt ein, damit Senckenberg auch künftig im Bereich Wissenschafts- und Wissenstransfer Herausragendes leisten kann. Mit der Bereitstellung von Planungsmitteln ist hierfür nun ein erster Schritt getan. Denn Senckenberg ist ein Leuchtturm in Hessen und für die Welt“, sagt Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

„Das Senckenberg Naturmuseum ist ein herausragendes Beispiel für zeitgemäße Wissenschaftskommunikation. Es vermittelt Erkenntnisse etwa zum Klimawandel und geht hierfür immer wieder originelle Wege“, erläutert der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein. Aber das 200 Jahre alte Museum stoße an Grenzen: „Die Senckenberg-Forschung spielt auf Weltniveau – wir wollen dafür sorgen, dass auch das Naturmuseum noch mehr Strahlkraft entfalten kann – regional bis global. Die Hessische Landesregierung hat die Bereitstellung der Mittel für die Realisierung des Projekts ‚Neues Senckenberg Naturmuseum Frankfurt‘ bereits im Februar 2021 beschlossen. Dass der Bund nun die ersten Tranchen seiner zugesagten Finanzierung ebenfalls bereitgestellt hat, ermöglicht es, die notwendigen Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung und Erweiterung zügig voranzutreiben.“

„Für Senckenberg ist dies ein Meilenstein zur Verwirklichung der Vision eines zukunftsorientierten Naturmuseums von Weltformat in Frankfurt. Mein großer Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, in vielen intensiven Abstimmungsgesprächen das Vertrauen und die Unterstützung für unser Projekt zu gewinnen“, betont der Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Prof. Dr. Klement Tockner. „Unser Ziel ist ein Museum, das aus der Geschichte für die Dimensionen des globalen Wandels sensibilisiert, ein Haus, das offen ist für alle und das Breitenwirkung und Spitzenforschung wie kaum eine andere Einrichtung zusammenbringt. Dazu gehört es, Neugierde zu wecken, um Wissenschaft begreifbar zu machen, Authentizität zu vermitteln und Verlässlichkeit zu zeigen in einer Zeit der Verunsicherung und der grundlegenden Veränderungen unserer Lebenswelt. Wir sind Ort des demokratischen Dialogs und bieten Lösungsoptionen an, um Herausforderungen wie Verlust der Biodiversität, Klimawandel und Nachhaltigkeit gemeinsam zu meistern.“

Wie wichtig diese Themen sind, zeigt sich auch in der hohen Besuchszahl – im Jahr 2023 begrüßte das Museum bereits rund 500.000 Menschen, so viele wie kaum je in seiner 200-jährigen Geschichte. Hinzu kommen mehr als 600.000 Personen, die das Haus virtuell besuchen. Mit dem Umbauprojekt soll ein Ort geschaffen werden, an dem Forschen, Sammeln, Ausstellen und Vermitteln integrativ ineinandergreifen. Alle Themen rund um die Natur und ihr Verhältnis zum Menschen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden authentisch und forschungsbasiert präsentiert.

„Sehen, Erfahren, Begreifen und gemeinsam Forschen werden im neuen Museum ein ganzheitliches Erlebnis sein. Unser Anspruch ist es, gemeinsame, kreative Prozesse von Forscher*innen und Bürger*innen anzustoßen. Wir möchten eine offene Plattform des demokratischen Dialogs schaffen – inklusiv, partizipativ und international – und dabei gemeinsam mit der Gesellschaft generationenübergreifend Vorschläge und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln, das Ganze auf Augenhöhe mit den global besten Institutionen in diesem Feld“, erläutert Carsten Kratz, der neu gewählte Präsident der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und langjähriges Mitglied des Senckenberg Verwaltungsrats.

Die umfassende bauliche Untersuchung des Gebäudes an der Senckenberganlage ergab einen dringenden Sanierungsbedarf. Es wird für Forschung und Ausstellungen nun grundlegend modernisiert und darüber hinaus durch einen musealen Erweiterungsbau ergänzt. Damit sollen sich die Ausstellungsflächen von derzeit 8.000 auf 14.000 Quadratmeter vergrößern. Mit der Baumaßnahme gehen aufwändige energetische Ertüchtigungen einher, um nach ökologischen und technisch nachhaltigen Standards zu bauen. Zur Umsetzung des Projekts bis 2037 sind rund 316 Millionen Euro für Bau- und Baunebenkosten sowie Ausstattung notwendig.

Senckenberg finanziert bereits heute Vorbereitungen zur Realisierung des Projektes. Dazu gehören unter anderem neue Dauerausstellungen zu den Themen „Natur + Medizin“ oder „Gehirne“, mit denen Senckenberg innovative Ausstellungsformate und Vermittlungsformen zu drängenden Fragen unserer Zeit umsetzt und erprobt. Um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen, benötigt das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt noch weitere Spender*innen und Sponsor*innen, die sich für das Projekt „Neues Museum“ begeistern.

Weitere Informationen unter: https://museumfrankfurt.senckenberg.de/de/projekt-neues-museum/