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Grabungsbeginn in der Grube Messel


Heute beginnt im UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel die Grabungssaison. Gemeinsam mit Mitgliedern des Museumsvereins Messel e. V. hat das Senckenberg-Grabungsteam schon Anfang Juni eine Woche lang nach Fossilien gesucht, nun beginnt die reguläre Grabung mit studentischen Grabungspraktikant*innen. Vor zwei Jahren wurde die Grabungstätigkeit aufgrund zu aktualisierender neuer Grabungsrichtlinien für die paläontologische Forschung in Hessen eingestellt. Bereits im letzten Jahr führte Senckenberg zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Hessischen Landesmuseum eine erfolgreiche Probegrabung durch.

Die feingeschichteten Ölschiefer des UNESCO-Weltnaturerbes Grube Messel beinhalten zahlreiche und einzigartig erhaltene Fossilien und bieten so die einmalige Möglichkeit, einen Blick in Umweltbedingungen vergangener Zeiten zu werfen.

„Heute beginnen wir wieder mit unserer Grabungstätigkeit zusammen mit Studierenden und freuen uns schon auf weitere Fossilien und Erkenntnisse aus dieser einmaligen Fundstelle“, erklärt Dr. Sonja Wedmann aus der Abteilung Messelforschung am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt.

Vor zwei Jahren wurde die seit dem Jahr 1975 andauernde Grabungstätigkeit unterbrochen, um die bisher praktizierte Grabungs- und Dokumentationsmethodik zu überprüfen. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt konnte während der Probegrabung des letzten Jahres eine neue Strategie entwickelt werden. Diese soll es künftig ermöglichen, paläontologische Forschung in der Grube Messel zu betreiben und dabei den Ölschiefer – so gut es geht – zu bewahren. Der dauerhafte Schutz dieses Bodendenkmals soll gemäß den umfassenden UNESCO-Bestimmungen und den Vorschriften des Hessischen Denkmalschutzgesetzes soweit irgend möglich gewährleistet werden.

„Anfang Juni haben wir bereits mit Kolleg*innen des Museumsvereins Messel eine Woche lang gegraben“, erzählt Wedmann und fährt fort: „Die Grabungen fanden auf einer nordwestlich am Grubenhang gelegenen Grabungsstelle statt, die nach einem über die Grube Messel gelegten Rastersystem als ‚F9’ bezeichnet wird.“ Das Team setzte dabei auf ein neues GPS-Base-Rover-System, mit welchem die Funde und Abbaublöcke zentimetergenau eingemessen werden können.

In den kommenden Wochen und Monaten werden auf dieser Grabungsstelle weitere Grabungen in zwei 4-Wochen-Blöcken (24. Juni bis 19. Juli und 2. bis 27. September) zusammen mit studentischen Praktikant*innen durchgeführt.

In enger Kooperation zwischen Senckenberg und der Welterbe Grube Messel gGmbH bietet das Besucherzentrum außerdem im Juli und September insgesamt vier Spezialführungen „Grabungsimpressionen“ an, die den Besucher*innen direkten Einblick in den Ablauf und die Techniken der senckenbergischen Grabungen ermöglichen.

„Bereits in der ersten Grabungswoche haben wir schon viele fossile Pflanzen, Insekten und Fische geborgen. Wir sind gespannt welche weiteren Schätze wir in diesem Jahr noch bergen können“, schließt Wedmann.

Press Material

Pm grabung messel 24.06.2019

Mitglieder des Museumvereins Messel und Senckenberger*innen bei der gemeinsamen Grabung.