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Riffe in der Tiefsee? Die Entdeckungsgeschichte der Kaltwasserkorallenriffe
Abendvortrag des Fördervereins Senckenberg am 14. November mit Prof. Dr. André Freiwald
Kaltwasserkorallen kommen nahezu an allen Kontinentalrändern der Erde vor. Die Riffe in 200 bis 1200 Metern Wassertiefe sind Geobiodiversitäts-Hotspots und gelten daher als besonders schützenswerte Lebensräume. Am Donnerstag, den 14. November lädt der Förderverein Senckenberg zum Abendvortrag „Riffe in der Tiefsee? Die Entdeckungsgeschichte der Kaltwasserkorallenriffe“ ein. Prof. Dr. André Freiwald, Leiter der Abteilung Meeresforschung bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven, zeigt wie wichtig diese faszinierenden Ökosysteme sind, welchen Bedrohungen sie und gibt einen Einblick in seine Forschung.
Forschende gehen davon aus, dass die Fläche von Kaltwasserkorallen jene der viel bekannteren tropischen Korallenriffe bei weitem übertrifft. Obwohl Kaltwasserkorallen in der Wissenschaft schon seit 270 Jahren bekannt sind, werden die Biologie der Korallen selbst, die Ökologie der von ihnen bereitgestellten Lebensräume und die Geologie der Strukturen erst in den letzten 30 Jahren intensiv erforscht.
Und das, obwohl die Korallenriffe in den tiefen und kalten Regionen der Weltmeere eine enorme Bedeutung als „Kinderstube“, Reproduktionszentrum und Jagdgebiet für räuberische Arten haben, darunter auch kommerziell genutzte Speisefische wie Rot- und Kaiserbarsch. In den Bauwerken der Nesseltiere siedeln sich in Symbiose lebende Organismen an. Durch ein hochangereichertes Nährstoffangebot sind sie Habitate für zahlreiche Fische, Krebse, Muscheln, Schwämme und Schnecken. Zudem dienen die Riffe als CO2-Speicher. Korallen und die meisten ihrer Begleitorganismen sind Suspensionsfresser oder Filtrierer, so entnimmt das „System Riff“ bis zu 60 Prozent des Planktons aus der Wassersäule und lagert es in den Riffsedimenten ein.
Doch Kaltwasserkorallen sind gefährdet: Hitzewellen, Sauerstoffmangel und Versauerung der Ozeane bedrohen die Riffe. Schlimmer noch setzt die intensive Schleppnetzfischerei den Tiefseekorallen zu – so beispielsweise vor der Küste Mauretaniens. Dort liegt in 400 bis 600 Metern Tiefe der weltweit größte Kaltwasserkorallenriff-Komplex, die „Mauretanische Mauer“ – mindestens 580 Kilometer lang und zwischen 80 und 100 Meter hoch.
Was kann die Meeresforschung zum Schutz der Kaltwasserkorallenriffe beitragen? Und warum ist ihr Ökosystem für unsere Meere von entscheidender Bedeutung?
Prof. Dr. André Freiwald, Leiter der Abteilung Meeresforschung bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven und Professor für Meeresgeologie an der Universität Bremen wird diese und weitere Fragen beantworten. Er beleuchtet die Entdeckungsgeschichte der Kaltwasserkorallen und nimmt das Publikum auf eine spannende Reise in die Tiefsee mit.
Veranstaltung: Riffe in der Tiefsee? Die Entdeckungsgeschichte der Kaltwasserkorallenriffe
Datum: Donnerstag, 14. November 2024, 19:00 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur von Weinberg-Haus (Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt)
Der Förderverein Senckenberg bittet um Anmeldung.
Die Teilnahme ist kostenfrei.