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Wohlfühlklima für die Anakonda

Spendenaufruf für das Highlight-Exponat des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt


Seit Anfang Februar befindet sich das Exponat „Anakonda verschlingt Wasserschwein“ in der Werkstatt der Zoologischen Präparation des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt. Dort wird die fast 100 Jahre alte Schlange von Senckenberg-Präparator Udo Becker wieder in einen präsentierbaren Zustand versetzt. Das Museum hat dafür auch Expert*innen aus anderen Museen und vom Zoo Frankfurt um Hilfe gebeten – denn die Restaurierung ist so vielschichtig wie bei einem „Alten Meister“. Senckenberg ruft nun zu Spenden für eine neue Vitrine und Umgebung der beliebten Würgeschlange auf. Der Publikumsliebling soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 in das Frankfurter Naturmuseum zurückkehren.

„Die ‚Anakonda-Taskforce‘ hat bereits eine erste Bestandsaufnahme der Schäden und der Verschmutzungen vorgenommen sowie verschiedene Materialanalysen durchgeführt. Das Fazit: Ein Jahr wird die intensive Überarbeitung mindestens dauern. Die Komplexität der ursprünglichen Materialverarbeitung stellt uns vor besondere Herausforderungen, die auch das Know-How von anderen Expert*innen beispielsweise aus den Bereichen Malerei, Skulptur oder Lederverarbeitung erfordern. Das Offenbacher Ledermuseum und das Städel waren sofort zu einer ersten Mitarbeit bereit. Der Zoo unterstützt uns mit einem mobilen Röntgengerät“, erklärt Direktorin des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt Dr. Brigitte Franzen und fährt fort: „Ein nicht geringer Teil der Schäden an der großen Würgeschlange und ihrem Beutetier, dem Wasserschwein, sind Risse in den gegerbten Häuten der beiden Tiere. Tatsächlich wird durch den globalen Klimawandel gerade in den heißen trockenen Monaten des Jahres auch die Luft bei uns im Museum immer trockener – das zeigen unsere regelmäßigen Feuchtigkeitsmessungen. Diese Trockenheit führt zu Schrumpfungen und Rissen bei sogenannten Echthautpräparaten – wie die Anakonda eines ist.“

Ziel ist es daher die Umgebung der – sich auch im lebenden Zustand gerne in Gewässern aufhaltenden – Schlange feuchter und damit zukunftsfähig zu machen. „Die Lösung für solch eine Umgebung bietet ein Umbau der Großvitrine und die Installation einer permanenten Feuchtigkeitsregulierung durch das Unternehmen Glasbau Hahn aus Frankfurt“, so Franzen.

Um dieses Unterfangen umzusetzen, zählt die Frankfurter Museumsdirektorin und ihr Team auch auf die Unterstützung der Bevölkerung: „Auch kommende Generationen möchten wir es ermöglichen staunend und mit großen Augen vor dem beeindruckenden Exponat zu stehen. Dabei sind wir auf finanzielle Mithilfe der Anakonda-Fans aus dem Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus angewiesen.“

Unter https://sgn.one/spenden gibt es daher die Möglichkeit der direkten Spende für die große Würgeschlange, an der Kasse des Naturmuseums und im Onlineticketshop kann ein freiwilliges „Anakonda-Ticket“ erworben werden – der zusätzliche Euro fließt ebenfalls in das Projekt Anakonda. Während der „Nacht der Museen“ am 13. Mai 2023 kann zudem vor Ort gespendet werden.

Mit dem Beginn des Spendenaufrufes können Besucher*innen sich die „anakondafreie Zeit“ mit einem im Museum kostenlos erhältlichen „Starschnitt“ zu dem beliebten Reptil verkürzen. „Im Museum berichten wir an der Anakonda-Vitrine über den spannenden Fortgang der Arbeiten und die einzelnen Schritte des Prozesses. Auch in den sozialen Netzwerken Senckenbergs wird die Restaurierung begleitet und unter www.senckenberg.de/anakonda kann man mit der Schlange in den Dialog treten, sowie eigene Geschichten, Fotos und Zeichnungen zu dem Exponat teilen“, so Kurator Dr. Thorolf Müller.

„Wir freuen uns darauf, wenn die Anakonda mit ihrer Beute aus dem ‚Wellness-Urlaub‘ bald in eine in eine runderneuerte, sichere und dauerhafte Umgebung zurückkehren kann und bedanken uns im Voraus sehr herzlich für Ihre Unterstützung!“, schließt Franzen.

Press Material

Publikumsliebling „Anakonda mit Wasserschwein“ in der Zoologischen Präparation. Foto: Senckenberg/Tränkner

Zeit und Trockenheit haben Spuren an dem fast 100 Jahre alten Exponat hinterlassen. Foto: Senckenberg/Tränkner