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Neue Senckenberg-Vortragsreihe: „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“
Auftaktvortrag „Biosphäre am Limit“ am 25. Januar
Neun globale Prozesse – sogenannte „Planetare Grenzen“ – gibt es, die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf dem Planeten Erde bestimmen. So definierte es bereits 2009 ein internationales Forschungsteam rund um den schwedischen Resilienzforscher Prof. Dr. Johan Rockström. Werden die Grenzen überschritten, verlassen wir nach derzeitigem Wissensstand den „sicheren Handlungsraum“ für die menschliche Zivilisation auf der Erde. Die neue Senckenberg-Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ befasst sich an neun Abenden von Januar bis Mai mit diesen neun Themenbereichen.
Johan Rockström und seine Kolleg*innen haben neun durch den Menschen beeinflusste Prozesse im Erdsystem identifiziert, welche die Stabilität und Belastbarkeit des Systems regulieren. Um die Existenz der menschlichen Zivilisation auf der Erde nicht zu gefährden, dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden. Doch die Menschheit ist hier auf keinem guten Weg: Bereits jetzt sind einige der definierten Grenzen überschritten, etwa in den Bereichen Klimawandel, Landnutzungswandel, Unversehrtheit der Biosphäre und biogeochemische Kreisläufe (Phosphor, Stickstoff). Seit 2022 gehören auch neuartige Stoffe, wie Plastik und vom Menschen hergestellte Chemikalien, dazu.
Die Vortragsreihe beleuchtet die neun Grenzen und deren Zustand und zeigt Lösungsansätze auf, wie eine globale Transformation noch innerhalb der „planetaren Grenzen“ gelingen kann. Den Anfang macht Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese mit einem Vortrag über den Zustand der biologischen Vielfalt.
Vortrag: Biosphäre am Limit – Unsere gemeinsame Verantwortung für biologische Vielfalt und Ökosysteme
Referentin: Prof. Dr. Katrin Böhning–Gaese (Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Frankfurt)
Datum: Mittwoch, 25. Januar, 19:30 Uhr
Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage – und heute massiv bedroht. Sowohl die Vielfalt der Arten als auch die der Gene und Landschaften gehen durch unsere Eingriffe in die Natur drastisch zurück.
Das ganze Erdsystem wird dadurch verändert. Noch ist nicht bekannt, ab welchem Punkt der Rückgang der Biodiversität planetare Belastungsgrenzen überschreitet. Gibt es auch hier – so wie beim Klima – Kipppunkte? Oder geschieht der Rückgang schleichend? Sind die konkreten Auswirkungen auf Ökosysteme und Menschen eher lokal und regional spürbar? Katrin Böhning-Gaese erläutert in ihrem Vortrag, wie komplex die Bewertung des Zustandes der globalen Biodiversität ist. Unter Einbeziehung der Ergebnisse des Weltnaturgipfels, der im Dezember in Montreal stattgefunden hat, zeigt sie auf, was geschehen muss, damit die Biodiversität auf der Erde erhalten bleibt und sich idealerweise wieder erholt. Die Ökologin Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Professorin an der Goethe- Universität Frankfurt und Trägerin des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt 2021, ist eine Pionierin der Makroökologie. Sie analysiert die großräumigen Muster der Artenverteilung und Ökosysteme – Biodiversität und Artenrückgang sind ihre großen Themen.
Die Vorträge dieser Reihe finden in Präsenz statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentar- möglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen
unter:
www.senckenberg.de/PlanetareGrenzen
Der nächste Termin:
8. Februar
Prof. Dr. Alexander Vogel (Goethe–Universität Frankfurt)
Dicke Luft – Aerosolgehalt der Atmosphäre