To our foreign readers: we are sorry, but this page is not available in english.
Ein Sprung in die Zukunft: Sanierung und Erweiterung des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt wird eingeleitet
Verwaltungsrat beschließt Bauverfahren für Zukunftskonzept
Frankfurt, 29. April 2021. Der Verwaltungsrat der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung fasste am Mittwochabend den Beschluss, das Bauverfahren für die Sanierung und Erweiterung des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt zu beginnen. Die Umsetzung des Konzepts „Neues Senckenberg Museum Frankfurt“ würde sich über zwölf Jahre erstrecken und nach aktuellem Stand insgesamt rund 316 Millionen Euro kosten. In der gemeinsamen Verantwortung für Senckenberg beabsichtigen Bund und Land, die weitere Planung dieser umfassenden Baumaßnahme in den einschlägigen Gremien der Leibniz-Gemeinschaft und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz mit Priorität einzubringen. An den Kosten wird sich Senckenberg im Bereich der Museografie finanziell beteiligen. Bereits in den vergangenen Jahren eingegangene Spenden bilden einen wichtigen Auftakt der dazugehörigen Fundraisingkampagne. Das Naturmuseum ist Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der größten Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft.
„Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gehört mit ihrer Forschung, ihren Sammlungen und ihren Museen zur Spitze der internationalen Natur- und Biodiversitätsforschung“, erläutert Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. „Wir halten es für erforderlich, Senckenberg an seinem Hauptstandort Frankfurt in die Lage zu versetzen, Wissenschaft und Transfer nach neuen Maßstäben für kommende Generationen auszugestalten. Das soll auch ein starkes Signal für nachhaltige Forschungs- und Museumsbauten sein.“
„Das Senckenberg Naturmuseum ist jetzt schon ein herausragendes Beispiel für zeitgemäße Wissenschaftskommunikation“, erklärte Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Es ist längst weit mehr als die Dino-Skelette, das Urpferdchen aus der Grube Messel oder auch die Schlange, die ein Wasserschwein frisst, mit denen Generationen von Kindern in Hessen aufgewachsen sind. Das Museum legt einen großen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Erkenntnissen zu den Herausforderungen unserer Zeit, etwa zu den Gefahren für die Biodiversität durch das Artensterben und die Erderwärmung, und geht dabei immer wieder originelle Wege. Wie spannend das neue Museumskonzept mit den vier Ebenen Mensch – Erde – Kosmos – Zukunft werden kann, ist bereits zu erkennen, zum Beispiel mit der Biodiversitätswand und der Tiefsee-Ausstellung. Dabei stößt das 200 Jahre alte Museum aber an Grenzen. Die Senckenberg-Forschung spielt auf Weltniveau – wir wollen dafür sorgen, dass auch das Naturmuseum ein Zuhause bekommt, in dem es deutschland- und europaweit Strahlkraft entfalten kann.“
„200 Millionen Euro nimmt auch ein Finanzminister nicht allzu häufig für ein einzelnes Projekt in die Hand“, erklärt Hessens Finanzminister Michael Boddenberg. „Für die Zukunft von Senckenberg aber tun wir dies als Land und investieren rund 200 Millionen Euro“, fährt er fort. „Der Name Senckenberg steht für exzellente Forschung und anschauliche Vermittlung. Beides hat das Senckenberg Naturmuseum über Hessen hinaus zu einer anerkannten Institution gemacht, deren Erkenntnisse für die Gesellschaft auch zukünftig gewinnbringend sein werden“, so Boddenberg. „Wer im Museum die Wunder der Natur bestaunt, wird hoffentlich dazu beitragen, sie zu bewahren. Das unterstützen wir als Land aus Überzeugung.“
„Für Senckenberg ist die geplante Umsetzung des ,Neuen Senckenberg Museums Frankfurt‘ ein gewaltiger Sprung vorwärts – und zwar auf dem Weg, den gesellschaftlichen Auftrag, herausragende Forschung zu betreiben und dialogisch zu vermitteln, noch besser zu erfüllen“, ergänzt Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Die derzeitige Krise unterstreicht, was wirklich zählt. Verantwortungsvolle Wissenschaft gehört genauso dazu wie öffentliche Museen für deren Vermittlung und Diskussion. Daher ist die Investitionsabsicht auch ein deutliches Bekenntnis zu einer unabhängigen und offenen Wissenschaft als zentralem Pfeiler einer aufgeklärten Demokratie – und für Senckenberg eine Jahrhundertchance, das Museum auf Weltniveau als wirkvollen Ort für den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft neu zu entwickeln. Senckenberg ist sehr dankbar für diesen großartigen und mutigen Schritt.“
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.