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Modellierungen

Hintergrund

Der Boden ist hinsichtlich seiner Artenvielfalt mit tropischen Regenwäldern und Korallenriffen vergleichbar. Vielfältige Organismengemeinschaften sind in sehr komplexen Nahrungsnetzen organisiert. Bodenbildung und -entwicklung sind von der Existenz und den Aktivitäten dieser vielfältigen Gemeinschaft von Bodenorganismen abhängig. Sie beeinflussen Funktionen wie die Bodenfruchtbarkeit oder die Regulation des Klimas und liefern damit einen erheblichen Beitrag zu den ökosystemaren Leistungen des Bodens. Trotz dieser hohen Wertigkeit ist die strukturelle und funktionelle Diversität der Bodenorganismen bisher nur unzureichend geschützt.

Das edaphobase Informationssystem wird jetzt zu einem Bewertungsinstrument für bodenzoologische Daten in Deutschland ausgebaut und mit nationalen Biodiversitätsinitiativen und -institutionen vernetzt. edaphobase ist damit auch im globalen Maßstab ein Pilotprojekt zur Beurteilung der Auswirkungen unterschiedlicher Stressoren auf die Bodenbiodiversität.

Ziele

Ziel dieses Teilprojektes ist es, Modellvorstellungen der Zusammensetzung standorttypischer Lebensgemeinschaften des Bodens, Prozessen und Abhängigkeiten von Umweltfaktoren im komplexen Bodenökosystem zu entwickeln. Dabei sollen – mithilfe von multivariaten Analysemethoden und Mustererkennungsverfahren – Wirkungshypothesen abgeleitet und statistisch getestet werden. Auf Basis dieser Methodik sollen Analyse-Tools in edaphobase implementiert werden, um die autökologischen Präferenzen einzelner Arten abzuleiten und Referenzwerte und Prognosen für Bodenlebensgemeinschaften zu ermitteln. Zur Ermittlung der autökologischen Präferenzen wird zunächst die Datengrundlage artbezogen überprüft und anschließend die ökologischen Optima und Toleranzen in Bezug auf relevante Habitatsparameter erfasst. Die Ergebnisse werden als Analyse-Tools (z.B. Modelle) weitergegeben und zur Verfügung gestellt. Diese Analyse-Tools sowie weitere multivariaten Analyseverfahren dienen als Grundlage für die Bestimmung von Referenzwerten zur Boden-Biodiversität. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern werden dabei Prognosen zur Verwendung in Szenarioanalysen und Standorttypisierungen im Bodendiversitätsmonitoring entwickelt. Dies ermöglicht die Abschätzung von verschiedenen Einflüssen wie Landnutzung oder Klimawandel auf die Lebensgemeinschaften des Bodens. Die Anforderungen der nationalen Biodiversitätsstrategie sollen auf diese Weise in die Praxis umgesetzt und mit der Bodenfunktion verknüpft werden.

Durchführung

Das Teilprojekt wird vom Lehrstuhl Umweltbiologie und -chemodynamik des RWTH Aachen unter der Leitung von
Dr. Martina Roß-Nickoll und Dr. Richard Ottermanns
und der Bearbeitung durch
Dr. Björn Scholz-Starke und Dipl. Gyml. Jonas Hausen durchgeführt.