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#Senckenbergliebling Vol.2

Stephanie Gerber: Kaffeefrosch

#7 vom 19.12.21


Wegen ihrer Liebe zu Kaffee und zu Fröschen entschied sich unsere Patin Stephanie Gerber für den Kaffeefrosch Eleutherodactylus coffeus, der heute in der Gattung Craugastor geführt wird, also nunmehr wissenschaftlich Craugastor coffeus heißt. Sie taufte ihn liebevoll „Hannes“. Hier ist ihre Geschichte:

„Im Januar (oder war es schon Februar?) 2018 besuchte ich mit einer Freundin die Ausstellung in Frankfurt. Mir fiel auf, dass an einigen Vitrinen Infotäfelchen über Patenschaften hingen. Ich fragte meinen Mann Harro, was er von der Idee hielt, eine Patenschaft im Namen unserer Firma zu übernehmen. Er sagte damals: Aber nur, wenn du was mit Kaffee oder einem Frosch findest. Kaffee, weil wir eine Kaffeerösterei betreiben und/oder Frosch, weil wir Frösche sehr mögen.

Nun, ich wandelte durch die Ausstellung und wir kamen zu den Amphibien. Und da war er: HANNES, der Kaffeefrosch aus Honduras. Okay, damals hieß er noch nicht Hannes, sondern Eleutherodactylus coffeus (habe ich gerade abgeschrieben, weil ich mir das nicht merken kann… darum auch Hannes ;-)). Hannes war wie geschaffen für uns: er vereinte alles, was wir damals liebten: Kaffee und Frösche. Perfekt!

Ich habe mich gleich, nachdem ich wieder zuhause war, informiert, was man tun muss, um eine Patenschaft übernehmen zu dürfen und zack – Antrag gestellt.

Wir waren wirklich glücklich, als wir die Zusage bekamen. Frau Tomé machte es dann möglich, dass wir einen der Entdecker des Kaffeefrosches, Prof. Dr. Köhler, kennen lernen konnten und er uns sogar die Urkunde übergab. Das war so spannend und aufregend. Wir haben Hannes das letzte Mal im Oktober 2019 am Patenschaftstag besucht… da leider schon ohne meinen Mann Harro, der im Mai 2019 verstorben ist. Harro hatte zu Ehren des Kaffeefrosches den Blend Cafe Rana kreiert, eine 100% Arabicamischung mit einem hohen Anteil Arabicabohnen aus Honduras. Cafe Rana ist superbeliebt bei unseren Kunden, genau wie Hannes.“

 

Vielen Dank für Ihre schöne Patenschaftsgeschichte, Frau Gerber! Wir haben uns beim Kustos der Herpetologie, Prof. Dr. Gunther Köhler, der den Kaffeefrosch im Jahre 1999 entdeckte und gemeinsam mit James R. McCranie beschrieb, schlau gemacht, was es noch so alles Wissenswertes zu dem kleinen Lurch gibt:

Der Kaffeefrosch ist im Hochland von Honduras beheimatet, wo relativ gemäßigte Temperaturen herrschen. Dort gibt es sowohl Nebelwald als auch weite Weideflächen und Grasland [1]. Seinen Namen erhielt der Kaffeefrosch, weil er unter dem Laub einer Kaffeeplantage entdeckt wurde – Kaffee ist eines der wichtigsten Exportgüter des Landes. Wie uns Gunther Köhler berichtet, wurden jedoch bisher nur wenige Individuen dieser Art gesichtet, und „sein“ erstes Exemplar wäre ihm bei der Fotosession damals beinahe davongesprungen.

Der Kaffeefrosch ist ein mittelgroßer Frosch mit brauner Färbung und gelber Musterung sowohl am Kopf als auch an den Hinter- und Vorderbeinen. Kehle und Bauch sind cremig-weiß gefärbt. Seine langen, kräftigen Hinterbeine befähigen ihn zu flinken, weiten Sprüngen, jedoch besitzt er, anders als Wasserfrösche, keine Schwimmhäute zwischen den Zehen. Diese sind somit „freistehend“.

Frösche der Gattung Craugastor, die im Englischen als „Northern Rainfrogs“ bezeichnet werden, sind je nach Art zwei bis acht Zentimeter groß und meist in dezenten Braun- und Grautönen gefärbt. Somit sind sie bestens getarnt in der Laubstreu, in der sich viele dieser Frösche typischerweise aufhalten. Bei allen Froscharten der Gattung Craugastor wird das Kaulquappen-Stadium übersprungen – aus den Eiern schlüpfen direkt kleine Frösche.

 

Liebe Frau Gerber, wir hoffen sehr, dass Sie Ihren Hannes noch ein bisschen besser kennengelernt haben und freuen uns, Sie bald wieder im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt begrüßen zu dürfen!