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Das Verschwinden der Wasserinsekten
Was die Insektengemeinschaft angeht, gehört der osthessische Breitenbach zu den am besten untersuchten Fließgewässern der Welt. Denn über vier Jahrzehnte wurde er fast täglich beprobt. Diese umfangreichen Daten wurden kürzlich von Wissenschaftler*innen am Senckenberg-Standort Gelnhausen analysiert und führten zu erstaunlichen Erkenntnissen.
Das Insektensterben ist in jüngster Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die von der Wissenschaft verlautbarten Zahlen gründen sich dabei fast ausschließlich auf terrestrische Insekten, während Untersuchungen zum Rückgang aquatischer Insekten seltener sind. Noch seltener sind jedoch Langzeitstudien, die gleichzeitig Veränderungen in den Lebensgemeinschaften und in bedeutenden Umweltparametern berücksichtigen. Doch es gibt sie. Ein Team von Senckenberg-Forscher*innen hat kürzlich die Ergebnisse eines langjährigen Monitoring-Projekts veröffentlicht.
Vorausgegangene Untersuchungen
Studien zu terrestrischen Insekten belegen Rückgänge von bis zu 76 Prozent innerhalb der letzten 30 Jahre. Die Hintergründe dieser Entwicklung sind komplex und schwierig zu rekonstruieren. Vielfach fehlen fundierte und über lange Zeiträume erhobene Daten, nicht nur zu den Insekten selbst, sondern auch zu Umweltparametern (z.B. Klima, Landnutzung), die mögliche Änderungen der Insektenfauna erklären. Klimaveränderungen können beispielsweise vielerlei Effekte auslösen – wodurch Arten, die mit wärmeren Temperaturen besser zurechtkommen, profitieren, andere jedoch beeinträchtigt werden.