Lichenes und Bryophyta

Themen für studentische Arbeiten

Themen

Einfluß des Roteichenanbaus auf die Biodiversität im Hotspot Kaukasus

Wie wirkt sich der Anbau der amerikanischen Rot-Eiche (Quercus rubra L.) auf die Artenvielfalt von Waldbeständen im Biodiversitäts-Hotspot Westkaukasus aus? Es können verschiedene taxonomische Gruppen bearbeitet werden. Zusammenarbeit mit der Abt. Bodenzoologie des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz und der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Adygeischen Staatlichen Universität in Maikop.

Bedeutung von Lärchen-(Larix-)Anpflanzungen für die Biodiversität der Flechten

Viele Flechtenarten reagieren empfindlich auf forstwirtschaftliche Einflüsse; zahlreiche Arten sind deshalb gefährdet. Andererseits wurden in Lärchenkulturen in jüngerer Zeit vielfach seltene Flechtenarten beobachtet. Dies ist jedoch nicht überall der Fall. Die Arbeit soll klären, welche Faktoren maßgeblich sind.

Bedeutung ehemaliger Berliner Rieselfelder für die Biodiversität der Flechten

Gelegentliche Beobachtungen haben gezeigt, daß an verschiedenen Gehölzarten auf ehemaligen Berliner Rieselfeldern Flechten auftreten können, die sonst in der Region aktuell keine Nachweise haben und zum Teil als überregional gefährdet gelten. Welche Rolle spielen die ehemaligen Rieselfelder für die Biodiversität der Flechten? Welche Faktoren sind für das Vorkommen gefährdeter Arten maßgeblich?

Relevanz verschiedener Vegetationseinheiten für die Diversität verschiedener Pflanzengruppen

Wie wichtig ist die Erfassung der Kryptogamen für die Beurteilung der botanischen Artenvielfalt eines Habitates? Es soll in verschiedenen Vegetationseinheiten neben der Diversität der Gefäßpflanzen die Diversität wenigstens einer Kryptogamengruppe vergleichend untersucht werden.

Wiederbesiedlung ehemals stark immissionsgeschädigter Gebiete mit Flechten (Rahmenthema; im Detail Bearbeitung verschiedener Fragestellungen möglich)

Das südliche Ostdeutschland und der Berliner Raum waren jahrzehntelang durch eine hohe Luftschadstofbelastung gekennzeichnet, was zum fast völligen Verschwinden epiphytischer Flechten geführt hat. Inzwischen tauchen viele Arten wieder auf und auch früher bei uns nicht beobachtete Taxa wurden gesichtet.
Wie verläuft die Wiederbesiedlung, welche Unterschiede gibt es im Vergleich zur historisch bekannten Flechtenflora, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es im Vergleich zu dem, was aus ehemals stark umweltbelasteten Gebieten Westdeutschlands dokumentiert ist?
Gibt es genetische Beziehungen zwischen wiederauftauchenden Epiphyten und auf Beton überdauernden Beständen derselben Arten im Gebiet bzw. den durch Anpflanzung von Gehölzen eingeführten Exemplaren?

Taxonomische Revision einiger Gruppen der kaukasischen Flechtenflora

Der Kaukasus ist ein „Hotspot“ der botanischen Artenvielfalt. Dies gilt auch für die Flechten. Hier ist die Diversität aber im Detail weniger gut erforscht und einige Gattungen bzw. auch Gruppen wie die sterilen Krustenflechten sind erst unzureichend untersucht. Neben den in Europa verbreiteten Arten treten oft auch Sippen auf, die bei uns fehlen; darunter können auch unbeschriebene Taxa sein. Aufgabe ist die Revision ausgewählter Gruppen im Gebiet unter Berücksichtigung der weltweiten Literatur. Es können je nach gewählter Gruppe morphologische, chemische (z. B. Dünnschichtchromatographie) und/oder genetische Methoden zum Einsatz kommen.

Populationsgenetik von Rentierflechten in Brandenburg

Brandenburg besitzt die Hauptverantwortung für die Erhaltung der Rentierflechten in Deutschland. Überwiegt klonale Vermehrung am Ort oder findet überregionaler Austausch statt? Zeichnen sich mutmaßliche natürliche Vorkommensgebiete durch eine größere genetische Vielfalt gegenüber den anthropogen entstandenen aus? Ist das Material auf dem Gründach des Ökowerks am Teufelssee im Berliner Grunewald autochthon?

Genetische Beziehungen des brandenburgischen Vorpostenvorkommens des Mooses Pseudoleskeella nervosa (Brid.) Nyh.

Fernab von seinem sonstigen Areal besitzt dieses Laubmoos ein isoliertes Vorkommen in Brandenburg. Läßt sich seine Herkunft mit molekularen Methoden klären?

Charakterisierung von Typusmaterial von Flechten im Mosig-Herbar des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz

Carl Gottlob Mosig war einer der ersten wissenschaftlichen Flechtensammler. Seine Aufsammlungen dienten in vielen Fällen dem „Vater der Lichenologie“ Erik Acharius zur Grundlage der erstmaligen Beschreibung von Arten in seiner „Lichenographia Universalis“ (1810). Im Tauschwege erhielt Mosig auch Material anderer Sammler. Es ist hauptsächlich durch das Studium der relevanten Literatur der Status typusverdächtigen Herbarmaterials im Mosig-Herbar festzustellen.

Erarbeitung eines Informationsmaterials über Flechten an mittelalterlichen Dorfkirchen (Thema z. B. für Lehramtsanwärter)

Mittelalterliche Dorfkirchen sind ein Refugium für Flechten, die sonst vielerorts bereits verschwunden sind. Anders als beispielsweise in England wird hierauf aber bei uns bisher kaum geachtet, wodurch oft Vorkommen bei Sanierungsmaßnahmen vernichtet werden, die mit etwas Sorgfalt hätten erhalten werden können. Ursache ist nicht böser Wille, sondern mangelnde Kenntnis. Es soll ein allgemeinverständliches Material zur Verbesserung des Wissens um diese Raritäten erarbeitet werden.

Wertbestimmende Strukturelemente auf ehemaligen Truppenübungsplätzen aus Sicht des Flechtenschutzes

Nach 1990 wurden ausgedehnte Gebiete umgewidmet, die zuvor jahrzehnte- oder jahrhundertelang militärischen Zwecken vorbehalten waren. Hier wurden seitdem zahlreiche Vorkommen von Pflanzen- und Tierarten entdeckt, die in der übrigen Landschaft aufgrund des Nutzungswandels im Agrar- und Forstbereich selten geworden oder verschwunden sind. Nach dem Fortfall der militärischen Beanspruchung bedürfen diese Flächen der zielgerichteten Pflege und Entwicklung, um die Erhaltung der gefährdeten Arten weiterhin sicherzustellen.
Zu den am meisten gefährdeten Organismengruppen unserer Landschaft gehören die Flechten. Die Arbeit soll herausarbeiten, welche Strukturelemente der Landschaft (z. B. Offenlandtypen, Gehölzbestockungen) für den Schutz der Flechten auf ehemaligen Truppenübungsplätzen von Bedeutung sind.

Gefährdete Flechtenarten in Alleen

Flechten gehören zu den am meisten gefährdeten Organismengruppen unserer Landschaft. Alleen stellen für viele hochgradig bedrohte Flechtenarten die wichtigsten Refugien dar. Längst nicht jede Allee ist jedoch durch reichen Flechtenbewuchs geprägt.
Die Arbeit soll herausfinden, welche Parameter für das Vorkommen gefährdeter Flechtenarten von Bedeutung sind. Dabei sind unter anderem Baumart, Nutzungstyp angrenzender Flächen, frühere und heutige Schadstoffbelastung, geographische Lage und Verlaufsrichtung der Alleen in betracht zu ziehen.

Weitere Themen mit Bezug zu Kryptogamen auf Anfrage.