Senckenberg Museum für Naturkunde

Görlitz

Die Wissenschaftler*innen des Museums erfassen die Vielfalt des Lebens auf der Erde, die Wechselwirkungen zwischen den Organismen sowie deren Stellung und Funktion im Ökosystem. Eine genaue Kenntnis der Arten ist hierfür die Voraussetzung. Deshalb sammeln die Forschenden Organismen und untersuchen sie morphologisch, um die Arten genau voneinander trennen zu können und ordnen sie taxonomisch ein. Hierbei spielen auch evolutionsbiologische Gesichtspunkte eine Rolle. Aufgrund einer genauen Kenntnis der Arten, ihrer ökologischen Ansprüche bzw. Funktionen können Aussagen zu den Einflüssen sich verändernder Umweltbedingungen auf die Ökosysteme getroffen werden.

So untersuchen z. B. die Bodenzoolog*innen die Auswirkungen von Überflutungen oder dem Klimawandel auf die Bodentierwelt oder erfassen deren Entwicklung in sich neu entwickelnden Böden. Schwerpunkte der botanischen Forschung am Museum bilden die Auswirkungen von Landnutzungssystemen auf Vegetationsformen, das Auftreten invasiver Pflanzenarten sowie die Veränderung von Flechten in der Folge sich ändernder Luftschadstoffbelastungen. Bei den Säugtierkundler*innen stehen die Analysen der Nahrungsökologie und Verwandtschaftsstruktur einheimischer Raubsäuger wie dem Wolf  aber auch Untersuchungen zum Schutz asiatischer Wildesel im Vordergrund. Auf die Spur komplizierter Mechanismen der Artentstehung und der Entwicklung sexuellen Verhaltens begeben sich die Schnecken- und Ameisenforscher*innen.

Alle Wissenschaftler*innen bewahren Belegexemplare ihrer Forschung in der Museumssammlung auf und dokumentieren somit das Vorkommen einer Art in Raum und Zeit im Sinne eines biologischen Archivs. Expert*innen aus der ganzen Welt nutzen diese Museumssammlungen für ihre wissenschaftlichen Fragestellungen.
Der räumliche Forschungsschwerpunkt der Görlitzer Wissenschaftler*innen umfasst die Paläarktis, also Europa, Nordafrika und Nordasien südlich bis zum Himalaja.