Forschungsinstitut Senckenberg am Meer am Südstrand 40-44

Senckenberg am Meer, Wilhelmshaven & Hamburg

Unsere Historie

Rückblick auf ein knappes Jahrhundert Meeresforschung


Die erste Außenstelle Senckenbergs wurde 1928 von dem Geologen und Paläontologen Prof. Dr. Rudolf Richter gegründet, um eine ständige Forschungsstätte an der Nordsee zu errichten. Es ist weltweit die erste geowissenschaftlich ausgerichtete Meeresforschungseinrichtung und seine Idee des Aktualismus ist bahnbrechend: Um Phänomene zu erklären, die vor Millionen Jahren entstanden sind, beobachtet er aktuelle Prozesse. Sein einfacher und gleichzeitig genialer Gedanke: Physikalische Gesetze verändern sich nicht und daher ist die Gegenwart der Schlüssel zur Vergangenheit.

Das Konzept geht um die Welt und gehört heute zu den Grundlagen der Geowissenschaften. Mit „Senckenberg am Meer“ legt Richter die Basis für den künftigen Ausbau der Meeresforschung bei Senckenberg. Heute ist das Institut ein Zentrum weltweiter biologischer und geologischer Küsten- und Meeresforschung mit Arbeitsgebieten von der Nordsee bis in die Tiefsee und von den Tropen bis in die Polargebiete.

VORGESCHICHTE

Durch die Forschungsarbeiten von Rudolf Richter, der als Sektionär der Paläontologischen Abteilung seit 1919 regelmäßig für mehrere Wochen jährlich im ostfriesischen Wattenmeer paläontologischen und geologischen Studien nachging, nahm die senckenbergische Meeresforschung einen ganz eigenen Verlauf. Nach und nach entwickelte er die Programmatik einer Aktuopaläontologie und -geologie, bei der es um die Beschreibung und das Verständnis heute am Meeresboden stattfindender Prozesse ging. Damit sollte auch ein Schlüssel zum Verständnis vergangener Prozesse gegeben sein, von denen man in der Paläontologie und der Geologie heute nur mehr Spuren und versteinerte Urkunden sieht. Mit der Ernennung von Rudolf Richter zum außerordentlichen Professor für Erdgeschichte und Paläontologie im Jahre 1925 gewann der programmatische Ansatz auch die notwendige Verbreitung. Vermutlich seit dieser Zeit, sicher aber seit 1927 suchte Rudolf Richter nach einem festen Standort für eine senckenbergische meeresgeologische Station an der Nordsee. Die Wahl fiel auf Wilhelmshaven.

Whv_SaM_Historie-Krueger_im_Watt
Arbeiten im Watt – Wilhelm Krüger (links) bei der Untersuchung von Muschelschillen (Foto F. Trusheim, erhalten von H.-E. Reineck)
Whv_SaM_Historie-Richter_Krueger_Schuette
Ein Treffen in Wilhelmshaven im Jahre 1925 – von rechts Rudolf Richter, Wilhelm Krüger und Heinrich Schütte (Fotograf unbekannt, erhalten von I. Kress)

STANDORTWAHL WILHELMSHAVEN

Die Gründe beschreibt Rudolf Richter in seinem Bericht an den damaligen Museumsdirektor F. Drevermann. An Aktualität und Klarheit ist dem bis heute nichts hinzuzufügen: „Die anderen Orte erwiesen sich, wie vorauszusehen, als wenig geeignet. Nur Wilhelmshaven bietet Aussicht, immer ohne Kosten (!) auf See zu kommen und draußen zu wohnen…Dazu die Anlehnung an andere Einrichtungen. Von der neuen Wasserbauversuchsanstalt muß ich Ihnen einmal vorschwärmen; sie ist in Zukunft ein neuer Anziehungspunkt für  Wattexkursionen…. In Betracht kommt ein massiver Ziegelbau… Zur Zeit als Stall usw. vermietet und verbraucht…. Sehr günstig ist die Lage: unmittelbar am Hafen ! … in einem noch auszuholzenden Wäldchen, das der Marine gehört und zu etwaiger Erweiterung zur Verfügung steht.“

Neben der idealen Lage mit direktem Zugang zur See und zu den Watten war auch ein wichtiges Moment das Interesse der Marine, insbesondere des Marineoberbaurates Dr. h. c. Wilhelm Krüger, der die Bedeutung sedimentologischer Vorgänge für Hafenbau-Maßnahmen kannte und auch selbst geologisch interessiert war. Damit war auch die Verbindung zur Marineführung gegeben. Admiral Hans Zenker, damals Chef der Marineleitung unterstützte das Vorhaben tatkräftig. Damit wird die positive Äußerung des Leiters der zuständigen Marinewerft Konteradmiral und Oberwerftdirektor Walther Franz verständlich (brieflich am 7. Januar 1928 an R. Richter): „Ich habe die für die Werft in Frage kommenden Stellen angewiesen, beschleunigt alle Einzelheiten zu prüfen und sage hiermit die Unterstützung der Werft in jeder Beziehung zu.“

GRÜNDUNG UND PHASE DES AUFBAUS

Der Beginn fand auf der Schleuseninsel statt. Ein ehemaliger Pferdestall der kaiserlichen Marine wurde zur Keimzelle, bald wurde ein weiteres Gebäude angebaut und die Bausubstanz nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich erweitert. Bereits in den ersten Monaten des Jahres 1928 wurde der kleine Klinkerbau auf der Schleuseninsel, der zuvor als Stall vermietet war, mit einfachen Mitteln zu einem Labor ausgebaut. Am 1. April 1928 trat hier der Paläontologe Ferdinand Trusheim, finanziert durch die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, seinen Dienst an, im selben Jahr auch der Museumsassistent Albert Schwarz. Letzterer übernahm ab 1929 die örtliche Leitung und war im Gegensatz zu dem Aktuopaläontologen F. Trusheim als der Aktuogeologe vorgesehen. A. Schwarz organisierte und leitete auch den ersten Ausbau. Im Jahre 1930 ging F. Trusheim auf eine Assistentenstelle nach Würzburg, später in die Erdölindustrie. A. Schwarz wirkte noch bis 1934 und wechselte dann in die Privatwirtschaft. Im selben Jahr übernahm Walter Häntzschel die Leitung der Anstalt. Er lieferte bedeutende Beiträge zu den Schichtungsformen rezenter Flachmeerablagerungen aber auch zur Aktuopaläontologie. Damit vereinte er die zuvor aufgeteilten geologischen und paläontologischen Arbeiten in einer Person. In der Aufbauphase war solche Vielseitigkeit gefragt und vonnöten. W. Häntzschel verließ Senckenberg am Meer im Jahre 1938, um eine Kustodenstelle am geologischen Museum in Dresden zu übernehmen.

 

Whv_SaM_Historie-Pferdestall
Die „Keimzelle“ von Senckenberg am Meer – der Altbau („Pferdestall“) auf der Schleuseninsel (Foto F. Trusheim, erhalten von H.-E. Reineck)
Whv_SaM_Historie-erster_Erweiterungsbau
Der erste Erweiterungsbau 1929 – rechts der „Pferdestall“ (Foto F. Trusheim, erhalten von H.-E. Reineck)
Whv_SaM_erste Senckenberg
Die erste „Senckenberg“ (Foto Nachlass H.-E. Reineck) – Franz Hecht baute 1931 mit seinem Bruder in der Bootswerkstatt eines Jugendfreundes ein Paddelboot. Er nennt es aus Dankbarkeit „Senckenberg“. Das Boot mit kastenartigem Querschnitt ist 5,20 m lang, kupfergenietet und –genagelt sowie aus Gabun Holz (Okoumé, eine Mahagonieart) gefertigt.  

VORKRIEGSJAHRE UND ZUSAMMENBERUCH

Im Jahre 1938 übernahm Wilhelm Schäfer die Leitung von Senckenberg am Meer. Er war Hauptfach-Zoologe, hatte aber auch einen starken Hang zum künstlerischen Gestalten. In der „Ära Schäfer“ wurde die Aktuopaläontologie und Fazieskunde besonders angegangen. In der kurzen Zeit bis zur Kriegsdienstverpflichtung Schäfers im Jahre 1940 entstanden grundlegende Arbeiten, so eine 1941 erschienene Fazieskunde des deutschen Wattenmeeres. Bereits im Winter 1940 wurde die Anstalt durch Bomben teilweise zerstört. Das Gebäude ging an die deutsche Wehrmachtsverwaltung über. Waren während dieser Zeit noch die Bibliothek und im Keller gestaute Geräte gesichert, ging das gesamte Inventar verloren nachdem nach April 1945 Besatzungstruppen für mehrere Monate eingezogen waren und das danach etwa 1 Jahr lang leer stehende Haus mehrfach ausplündert wurde.

 

WIEDERAUFBAU

Die Jahre von 1946-1954 bedeuteten eine große Durststrecke. Im Jahre 1947 begannen Wilhelm Schäfer und Konrad Lüders mit dem Ausbau und der Einrichtung des Institutes, zu dem Einrichtungsgegenstände und Laborgerät aus der Marinewerft Verwendung fand. Nach der Währungsreform im Jahre 1948 gab es keinen Sachetat mehr für Senckenberg am Meer, da die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft nicht genug Mittel hatte. Auch war in dieser Zeit unklar, ob der senckenbergische Standort in Wilhelmshaven überhaupt gehalten werden sollte und konnte. In dieser Zeit des Organisierens und des Mangels publizierte Wilhelm Schäfer unermüdlich eine Reihe aktuopaläontologischer Beobachtungen an Organismen des unmittelbar benachbarten Flachmeeres. Er sicherte so die wissenschaftliche Substanz.

Als im Jahre 1954 Senckenberg in die Bund-Länder-Förderung nach dem Königsteiner Abkommen aufgenommen wurde, begann der eigentliche Ausbau. Noch im selben Jahr kam mit Hans-Erich Reineck wieder ein Geologe nach Wilhelmshaven. 1959 wurde das Institutsgebäude um einen Wohntrakt erweitert und der Zoologe Gotthard Richter kam als Assistent nach Wilhelmshaven. Ab 1961 gab es einen eigenen Etat für die Nutzung der „Astarte“. Diese Phase endete mit Wilhelm Schäfers Weggang. Er wurde am 24. März 1961 vom Verwaltungsrat der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zum Direktor des gesamten Forschungsinstitutes ernannt.

AUSBAU

Nach dem Weggang von Wilhelm Schäfer nach Frankfurt übernahm Hans-Erich Reineck die Leitung von Senckenberg am Meer. Gotthard Richter leitete von 1961 bis 1963 die Sektion für Meereszoologie. In die Zeit Reinecks fällt der größte Ausbau sowohl im Personal als auch der Gebäude. Dieser Ausbau war durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik Deutschland finanzierbar geworden, möglich wurde er aber zuallererst durch ein überzeugendes und konzises wissenschaftliches Programm. Stand bisher die Aktuopaläontologie im Vordergrund und diese besonders im Sinne der Übertragung autökologischer Beobachtungen in die Vergangenheit, verschob sich der Schwerpunkt jetzt auf die Untersuchung ganzer Faziesbereiche. Das Hauptinteresse galt dem Strand, Vorstrand und Schelfschlick, also dem tieferen Wasser. Die Beschreibung eines Ablagerungs- und Lebensraumes erfordert ein interdisziplinäres Team. Dies wurde zunächst mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgebaut. In den Jahren 1968, 1969 und 1970 wurden die 4 beteiligten Wissenschaftler auf Planstellen eingestellt: Günther Hertweck (Meerespaläontologe), Jürgen Dörjes (Meeresbiologe), Sybille Gadow (Sedimentpetrographin) und Friedrich Wunderlich (Meeresgeologe). Hinzu kam technisches Personal. Bereits 1966 war ein großer Erweiterungsbau aus Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk errichtet worden, der 1972 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft aufgestockt wurde. Der wissenschaftliche Ertrag dieser Phase ist besonders gekennzeichnet durch Arbeiten im Team, die sowohl in der Nordsee als auch im Mittelmeer (Italien, Spanien) und in Übersee (Nordamerika, Taiwan) durchgeführt wurden. Die küstenfernen Arbeiten in der Nordsee wurden sehr unterstützt durch den Bau des neuen Forschungskutters „Senckenberg“ im Jahre 1976. Seither hat auch das Frankfurter Engagement in der Nordseebiologie wieder stark zugenommen.

Mit der Berufung von Burghard W. Flemming zum Leiter von Senckenberg am Meer im Jahre 1984 wurde ein Schwerpunkt gelegt auf die Quantifizierung von Ablagerungsprozessen, die großflächig erfaßt werden. Die Tradition der zusammenhängenden Bearbeitung von Meeresräumen wurde also aufgenommen und erheblich verfeinert. In diese Phase fallen auch ähnliche Untersuchungen in der Meerespaläontologie und Sedimentpetrographie, die ebenfalls im Rahmen größerer Projekte stattfinden und zu großräumigen Ergebnissen führen. Insgesamt stand auch die Erforschung der groß- und kleinskaligen Dynamik im Vordergrund. In der Meeresbiologie betrifft dies Zeitreihenuntersuchungen zur Quantifizierung von Umwelttrends und die Abhängigkeit der früher eher statisch betrachteten Benthosgemeinschaften von Umweltparametern wie Sediment- und Nährstoffeintrag. Dieser großflächig-dynamische Aspekt ist seitdem kennzeichnend für die Forschung aller Einheiten des Wilhelmshavener Institutes.

UMZUG ZUM FLIEGERDEICH

Mit Gründung des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB) kam eine weitere Abteilung an den Standort Wilhelmshaven. Das DZMB wird von Prof. Dr. Pedro Martinez-Arbizu geleitet. Stand bei „Senckenberg am Meer“ bisher die Nordseeforschung im Vordergrund, wurde durch das DZMB ein weltweiter Aspekt der Biodiversitätserfassung hinzugefügt. Diese wesentliche Erweiterung konnte auch räumlich nicht ohne Folgen bleiben. Die alten Gebäude waren zu eng geworden und der Bau entsprach nicht mehr modernen Anforderungen. Mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden schließlich drei am Fliegerdeich liegende Gebäude aus Marinebesitz gefunden und Senckenberg zur kostenlosen Nutzung überlassen. Der Umbau zu modernen Institutsgebäuden konnte durch ein finanzielles Engagement des Bundes, des Landes Niedersachsen, der Stadt Wilhelmshaven und der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft erfolgen. Nach seinem Abschluss konnten beide Abteilungen im November 2003 umziehen und das neue Domizil mit Leben erfüllen. Der Standort „Senckenberg am Meer“ ist seit 2007 Mitglied des Nordwest Verbundes Meeresforschung, einer Kompetenzbündelung Bremer und niedersächsischer Meeresforschungseinrichtungen.

 

AKTUELLE PHASE

Auf Burghard W. Flemming folgte 2010 die Berufung von André Freiwald als Abteilungsleiter Meeresforschung und zugleich Professor für Meeresgeologie an der Universität Bremen, wo er am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) verankert ist. Freiwald erforscht mit seiner Arbeitsgruppe rezente und känozoische biosedimentäre Systeme der Schelfmeere in nicht-tropischen Breiten. Dabei bilden Karbonat produzierende marine Ökosysteme, wie zum Beispiel Kalkalgenbänke und Kaltwasser-Korallenriffe den aktuellen Forschungsschwerpunkt hinsichtlich ihrer Produktions- und Bioerosionsbilanzen, ihrer artlichen Zusammensetzung und ihren biotischen/abiotischen Interaktionen mit der Umwelt. Werden am Standort Wilhelmshaven vorwiegend rezente Prozesse und Geo-Ökosysteme erforscht, so werden am Bremer MARUM biosedimentäre Systeme auf ihre Eignung als fossile Umweltrekorder zur Beantwortung paläozeanographischer und –klimatischer Fragestellungen untersucht. Somit findet der ursprüngliche aktuopaläontologische Gründungsgedanke von 1928 seine zeitgemäße Fortsetzung zu Zeiten sich rasch wandelnder Umweltbedingungen und ihren daraus resultierenden Folgen für Umwelt und Gesellschaft in den Küstenregionen.

Historie der Forschungsflotte

Unmittelbar nach der Institutsgründung (1928) konnten Wasserfahrzeuge der Marine genutzt werden. Schon 1932 und besonders in den Jahren nach 1933 gab es bei der Marine durch den forcierten Ausbau der Schiffs- und Hafenkapazitäten sowie durch die Übernahme neuer Aufgaben in Jade-Fahrwasser keine Möglichkeit mehr, auch Senckenberg nebenher zu bedienen.

Mit der Anschaffung zweier Schiffe in den Jahren 1932/33 begann die Seefahrt bei Senckenberg am Meer. Zu Beginn war die Hauptaufgabe der Seefahrzeuge, die Wissenschaftler zu den von Land aus nicht erreichbaren Untersuchungsgebieten, z. B. den Platen und Inseln, wie etwa Mellum, zu bringen. Neben einer in geringem Maße betriebenen Fischerei gab es kaum systematische Probenahmen im tiefen Wasser.

Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg standen Schiffe zur Verfügung, die auch die offene Deutsche Bucht und die Nordsee erschlossen und systematische Arbeiten in diesen Seegebieten ermöglichten. Die Finanzierung erfolgte zunächst über kommerzielle Aufträge, die der Eigner (Sander Jakobs KG, später Jade-Dienst) auf eigene Rechnung ausführte. Erst seit 1954, dem Jahr der Aufnahme in die Förderung durch das Königsteiner Abkommen (Bund-Länder-Finanzierung), ist ein geregelter Etat auch für die Schiffe vorhanden. Es dauerte aber bis 1961, bis Senckenberg die Haupt-Nutzungsrechte an der „ASTARTE“ erwerben und finanzieren konnte.

Seit 1976 ist Senckenberg Eigner und Reeder eines eigenen Forschungskutters (F. K. „SENCKENBERG“). Zum ersten Mal in seiner Geschichte konnte sich „Senckenberg am Meer“ nun mit eigenen Mitteln von der Küste lösen und Nordseeforschung im weitesten Sinne betreiben. Dieser Überblick zeigt, wie Meeresforschung stets mit Schiffen verknüpft ist und diese Großgeräte auch die wissenschaftlichen Fragestellungen mitbestimmen. Schiffe sind aber für den passionierten Meeresforscher nicht nur technische Geräte, sie werden im Zuge der Forschung auch zu „Persönlichkeiten“, denen man sich verbunden fühlt.

Unsere Schiffe in zeitlicher Abfolge der Indienststellung

Whv_SaM_FK-Senckenberg
1976 „Senckenberg“ Erwerb und Indienststellung: Neubau 1976 in Oldersum/Ostfriesland aus Mitteln des Bundesministers für Forschung und Technologie (90%) und Land Hessen (10%); Länge über alles: 29,71m; Breite auf Spanten: 7,42m; 165 BRT; Antrieb: 470 PS Diesel-Motor (Hauptmaschine); Ausrüstung: Hydraulikkräne, Echograph, Sedimentecholot, Radar, Bordrechner, DECCA, DGPS, SYLEDIS; Fahrgebiet: Kleine Hochseefischerei (gesamte Nord- und Ostsee), Aktionsradius 2000 sm bzw. 14 Tage; Bemannung: 5 (Zweiwachen-Schiff); Eigner: Briese; Hauptcharterer: Senckenberg am Meer. Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ingrid Kröncke Die aktuelle Schiffposition finden Sie auf:http://www.vesseltracker.com/de/Ships/Senckenberg-8137213.html Besuchen Sie uns auch auf Facebook: http://de-de.facebook.com/forschungsschiff.senckenberg
DZMB Forschungsflotte
1953 „Astarte“ Erwerb und Indienststellung: 1953, ab 1961 Hauptnutzung durch Senckenberg; Typ: Finkenwärder Bünnkutter; Baujahr: 1904; Länge über Alles: 20,9m; Breite auf Spanten: 6,1m; Antrieb: Ursprünglich Segelschiff, später 50 PS Hilfsmotor, vor 1961 Nachrüstung neuer Hauptmotor 145 PS; Ausrüstung: Ölhydraulik-Winde, Echograph, Seefunkgerät, DECCA-Navigator, Radar; Fahrgebiet: Deutsche Bucht (bis etwa 1 Tagesreise nördlich Helgoland); Bemannung: Kapitän und 1 Matrose, später noch 1 Steuermann; Finanzierung: Seit 1954 (Aufnahme Senckenbergs in das Königsteiner Abkommen) aus festen Etatmitteln als Charter vom Eigner (Sander-Jakobs KG, später Jade-Dienst); außer Dienst seit 1976 mit Indienststellung der „SENCKENBERG“.
DZMB Forschungsflotte
1950 „Hanne“ Erwerb und Indienststellung 1950; Typ: Dänischer Fischkutter; Länge über alles: 19m; Antrieb: 150 PS Diesel-Motor; Ausrüstung: Seitengalgen, Winden, Sprechfunk, Echolot; Bemannung: 4 Seefischer; Fahrgebiet: Kleine Hochseefischerei, überwiegend Deutsche Bucht; Finanzierung: Kommerzieller Fischfang, Versorgung des Seewasseraquariums.
DZMB Forschungsflotte
1947 „Auster“ Erwerb und Indienststellung 1947; Typ: Helgoländer Brandungsboot aus Marinenachlaß; Länge über alles: 10m; Größte Breite: 3m; Antrieb: 40 PS Diesel-Motor; Fahrtgebiet: Jade und Küstenmeer.
DZMB Forschungsflotte
1932 „Seehase“ und 1933 „Senckenberg I“ M. B. „Seehase“ (vorn)
Erwerb und Indienststellung 1932; Typ: Helgoländer Brandungsboot; Antrieb: 4 Zylinder-Ford-Motor, Besegelung möglich; Fahrtgebiet: Jade bis Minsener-Oldeoog und Mellum; Verkauf 1936
F. B. „Senckenberg“ (hinten)
Ursprünglich Flußminensuchboot der Marine, bei Erwerb unter dem Namen „Sirius“; Länge über alles: 15m; Antrieb: 2x Daimler, 60 PS; Baujahr: 1917; Erwerb vermutlich 1933, danach Umbau; kaum 1-2 Reisen; Verkauf 1935.