Infektionskrankheiten sind eine häufige Todesursache des Menschen. Mit mehr als 700.000 Todesfällen pro Jahr machen vektorübertragene Krankheiten (z.B. Malaria, Dengue-Fieber, Chagas-Krankheit oder Leishmaniose) mehr als 17% aller Infektionskrankheiten aus. Arthropoden wie Mücken, Zecken, Triatominwanzen, Sandmücken, Kriebelmücken und Flöhe fungieren als Vektoren für die Übertragung von Parasiten, Viren oder Bakterien. Veränderungen abiotischer und biotischer Faktoren beeinflussen die Diversität der Vektoren, ihre Verbreitung und Häufigkeit. Die daraus entstehenden direkten und indirekten Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit können dramatische medizinische, ökologische und wirtschaftliche Folgen haben.
Wir untersuchen medizinisch relevante Organismen wie Parasiten, Krankheitsvektoren (z.B. Mücken, Nagetiere, Fledermäuse) und Reservoirwirte. Dabei konzentrieren wir uns auf ihre Populationsdynamiken, Ökologie, Lebenszyklen und Übertragungsmechanismen und wenden ein breites Spektrum von Methoden an, von der probenbasierten Taxonomie mit morphologischen und molekularen Ansätzen bis hin zu fortgeschrittenen Ansätzen der Phylogeographie und Nischenmodellierung.
Zu den Schwerpunkten unserer Forschung gehören:
a) Identifizierung und Beschreibung neuer und neu auftretender Krankheitserreger, protozoischer und metazoischer Parasiten, Vektoren und Reservoirwirte und deren aktuelle Verbreitung
b) Untersuchung zu Pathogenität und Kompetenzen von Vektoren und Zwischenwirten, sowohl in Laborversuchen als auch im Freiland
c) Risikobewertungen und Modellierungen der Vektor- und Pathogenverbreitung unter Anwendung globaler und regionaler Klimamodelle
Unsere Forschung kann dazu beitragen, Verantwortliche des öffentlichen Gesundheitssektors, aber auch die breite Öffentlichkeit über Aspekte der Kontrolle, Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten, Parasiten und anderen Krankheitserregern, die von Tieren verursacht oder übertragen werden, zu informieren.