Länderstudien

Konzeption und Durchführung

Ziel der Länderstudien ist es, die Anwendbarkeit von edaphobase für naturschutzfachliche Fragestellungen verschiedener Landesbehörden sowie für den Nationalpark Eifel zu testen.

Mögliche Fragestellungen sind dabei z.B. die Qualität und der Erhaltungszustand des Bodens oder die Auswirkungen anthropogener Stressoren auf Bodenlebensgemeinschaften. Die Koordination der Länderstudien liegt beim Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung gaiac, wobei verschiedene Kooperationspartner neben ihrer Expertise für einzelne Bodenorganismengruppen auch die Federführung für die Durchführung einer einzelnen Studie übernehmen (Abb. 1). Die ECT Oekotoxikologie ist für die Studie in Bayern sowie für die Bestimmung und Auswertung der Lumbriciden und Enchytraeiden verantwortlich. Die Studie in Sachsen-Anhalt wird durch den Collembolenexperten Dr. Jörg Salamon federführend bearbeitet. Die Untersuchungen im Land Sachsen wird durch die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz e.V. abgedeckt. Ihre Expertise wird im vorliegenden Projekt für die Bearbeitung der Myriapoden eingebracht. Die Bestimmung der Oribatiden findet am Forschungsinstitut gaiac in enger Kooperation mit weiteren Experten des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) statt. Gaiac hat zudem die Federführung der Versuchsdurchführung im Nationalpark Eifel.

In den vier oben genannten Bundesländern (Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Bayern) werden in jeweils drei Lebensraumtypen zoologische Daten typischer bodenbewohnender Tiergruppen erhoben (Myriapoda, Collembola, Lumbricidae, Enchytraeidae, Oribatida, s.o.). Die Untersuchung eines möglichst breiten Biotoptypenspektrums wird zum einen durch die Auswahl naturnaher Biotope saurer und kalkreicher Standorte, und zum anderen durch die Beprobung der entsprechenden Ersatzgesellschaften 1.-3. Ordnung erreicht. Zur näheren Charakterisierung der Biotoptypen werden bodenkundliche Begleitdaten (z.B. pH-Wert, Bodentyp, Korngrößenverteilung) erhoben, sowie die Vegetation der Untersuchungsflächen bestimmt und pflanzensoziologisch eingeordnet. Die Auswertung der Daten erfolgt hinsichtlich typischer ökologischer Amplituden der verschiedenen Arten sowie der ökologischen Charakterisierung (Referenz) der gesamten Bodenlebensgemeinschaft in den jeweiligen Biotoptypen. Die vorab gestellten Fragestellungen werden somit unter Verwendung von edaphobase konkret bearbeitet.