Verborgene Schätze: Herbarbuch

Herbarium Senckenbergianum


Die botanisch-mykologischen Sammlungen der Senckenberg Forschungsinstitute finden sich an fünf Standorten – Frankfurt/M., Görlitz, Jena, Weimar und Wilhelmshaven.

Das Herbarium Senckenbergianum in Frankfurt/M. (FR) wurde 1817 gegründet, das Herbarium Senckenbergianum in Görlitz (GLM) gibt es seit 1823 und das das Herbarium Haussknecht (JE) wurde 1896 in Weimar gegründet. Die beiden anderen Sammlungen in Weimar und Wilhelmshaven sind rezente Gründungen, thematisch eng fokussiert und vom im Umfang her wesentlich kleiner. Am Standort Weimar beherbergen wir eine Sammlung quartärer Makrofloren (IQW), in Wilhemshaven eine Spezial-Sammlung für Dinophyta in Wilhelmshaven (Centre of Excellence for Dinophyte Taxonomy – CEDiT), die an die Kryptogamen-Sammlung des Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M angegliedert ist.

Das Herbarium Senckenbergianum umfasst insgesamt ca. 6,1 Mio. Belege. Seit der Fusion 2009 treffen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der botanischen Abteilungen und Einrichtungen jährlich, um die administrativen Prozesse zu vereinheitlichen und die gemeinsame Sammlungsstrategie abzustimmen. Ein Schwerpunkt stellt die digitale Verfügbarkeit der Sammlungen über GBIF, JACQ, Senckenberg Search und inhaltlich spezifische virtuelle Herbarien zur deutschen Flora (https://virtherbard.senckenberg.de; https://bestikri.senckenberg.de) oder unserem “Crypto-Hub“ dar. Mit gemeinsame Forschungsprojekten − wie die nicht-destruktive Bestimmung von Pflanzennährstoffen aus Herbarbelegen der deutschen und mongolischen Flora − wollen wir die sammlungsbasierte Forschung voranbringen und die Schätze unserer Sammlungen heben.

Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M. (FR)

Gegr. 1817 durch die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Frankfurt am Main.

Umfang: 1.500.000 Belege.

Fokus: weltweit. Schwerpunkte: Hessen, Europa, Mediterran-Raum, Mittelatlantische Inseln, Westafrika, Neotropen; Poaceae, corticole, crustose Flechten der Holarktis; Diatomeen.

Wichtige Sammlungen: A. Aschenborn, J. Becker, W. Boege, K.-P. Buttler, M. Dürer, J. G. A. Forster, J. R. Forster, J. B. C. W. Fresenius, G.W. Freyreiss, J. A. Futschig, G. Gärtner, M. Goldschmidt, H. Hupke, H. Kalheber, R. O. K. Kräusel, D. Korneck, W. Kuls, J. A. Metzler, A. Nieschalk, G. L. Rabenhorst, E. W. P. S. Rüppell, J. Scherbius, L. P. K. Scriba, F. W. Sieber, G. H. K. Thwaites – vgl. auch Index Collectorum.

Herbarium Senckenbergianum Görlitz (GLM)

Gegr. 1823 durch die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz.

Umfang: 376.200 Belege.

Gefäßpflanzen und Pilze weltweit (Herbarium Generale), Spezialsammlung: südöstliches Deutschland und angrenzende Gebiete Polens und der Tschechischen Republik (Herbarium Lusaticum); Flechten, Moose (weltweit) und Characeae Europas.

Wichtige Sammlungen: J. C. Breutel, E. Wenck und weitere Angehörige der Herrnhuter Brüdergemeine (Moose, Flechten, Phanerogamen), F. Gröger (Pilze), J. G. Ch. Lehmann (Lebermoose), G. Zschieschang (Pilze), I. Dunger (Pilze, Phanerogamen), H. Jage (>40.000 phytophathogene Pilze, Phanerogamen), E. Eckardt (Moose), C. G. Mosig, F. A. Schade (Flechten), E. Barber, M. Militzer, H.-W. Otto, R. Peck, H. v. Rabenau (Phanerogamen).

Herbarium Senckenbergianum Weimar (IQW)

Forschungsstation für Quartärpaläontologie, gegr. 2008 als Referenzsammlung zum Studium quartärer Pflanzenreste (Makrofossilien).

Umfang: 4.700 Belege.

Flora von Beringia (Jakutien [NO-Sibirien], Alaska) und nördliches Europa, Gefäßpflanzen, spezieller Fokus auf arktische, boreale und Steppenpflanzen.

Herbarium Senckenbergianum − Herbarium Haussknecht (JE)

Das Herbarium Haussknecht wurde 1896 von Carl Haussknecht (1838–1903) in Weimar als private Einrichtung gegründet.

Umfang: Derzeit beherbergt das Herbarium Haussknecht ungefähr 3,5 Millionen Pflanzenbelege und ist eines der großen europäischen Herbarien.