Statocysten und Statolithen


Statocysten, die Schweresinnesorgane der Quallen, sind am Schirmrand der Medusen lokalisiert. In ihnen befinden sich kleine Kristalle, die Statolithen, die die einzigen anorganischen Hartstrukturen im gelatinösen Medusenschirm darstellen.

Unsere Studien an Statolithen und Statocysten der Scyphozoa und Cubozoa, in Kooperation mit der Universität Hamburg (Dr. Ilka Sötje),  gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschft (DFG), ermöglichten neue Einblicke in das wissenschaftliche Potential der dieser Strukturen (Holst et al. 2016, Heins et al. 2017, Sötje et al. 2017). Die Statolithen bestehen aus Calciumsulfathemihydrat (Basanit), einer extrem hygroskopischen Substanz, wodurch die Untersuchungen an Statolithen erschwert werden. Bei unseren Studien wurden verschiedenen Methoden kombiniert, die an die speziellen Eigenschaften der Statolithen angepasst wurden: Lichtmikroskopische Untersuchungen mit einem Slidescanner, Calcein Markierung kombiniert mit konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie (cLSM), 3D-Rekonstruktionen anhand mikrotomografischer Daten (µCT),  Rasterelektronenmikroskopie (REM), Röntgenspektroskopie (EDX) und Einkristallanalyse.

Die Ergenisse zeigten, dass Größe und Anzahl der Statolithen der Scyphozoa mit dem Wachstum der Medusen zunehmen, was darauf hindeutet, dass sich die Kristalle zur Altersbestimmung eignen könnten. Zudem wurden taxon-spezifische Unterschiede in der Morphologie der Statocysten und Statolithen festgestellt.