Phanerogamen I + II

Sammlung Phanerogamen I + II Görlitz

Geschichte der Sammlung

Herbar (Phanerogamen)

Der Grundstock des Sammlungsbestandes wurde von Botanikern der 1811 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz geschaffen.
Die ältesten Belege (um 1820) stammen von Christian Friedrich Burkhardt, einem Apotheker aus Niesky und Herrnhut. Wie er waren auch andere bedeutende Herrnhuter Botaniker und Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz, so zum Beispiel P. F. Curie, C. F. Burkhardt, E. Wenck und J. F. Kölbing.
1860 wurden alle circa 32.000 Belege, die bis dahin im „Alten Gesellschaftsherbar“ vereint waren durch Reinhardt Peck aufgeteilt. Seitdem bestehen das „Herbarium Lusaticum“, die Regionalsammlung mit Belegen der Oberlausitz und angrenzender Gebiete Polens, Tschechiens und Brandenburgs sowie das „Herbarium Generale“ mit Pflanzenbelegen aus dem Rest der Welt. So finden sich im „Herbarium Generale“ unter anderen umfangreiche historische Sammlungen aus Polen und Missionsgebieten der Herrnhuter Brüdergemeine in Nord- und Mittelamerika, Süd-West-Afrika und Grönland.

Umfangreiche Aufsammlungen finden sich zu folgenden Pflanzengruppen:
Rubus, Hieracium, Taraxacum, Oenothera, Rosa sowie Adventivpflanzen der Oberlausitz.

Kustoden der botanischen Sammlungen

Reinhardt Peck, 1860-1895
Hugo von Rabenau, 1895-1921

Nach Stagnationsphase erster hauptamtlicher Kustos

Ingrid Dunger, 1965-1989, danach Leitung der mykologischen Sammlung

Siegfried Bräutigam, 1989-2009
Karsten Wesche, seit 2010

Herbarium Senckenbergianum Görlitz (GLM)

Das Herbarium des Museums umfasst ca. 185.000 Gefäßpflanzen-, 40.000 Moos – und 3.200 Algenbelege. Darüber hinaus finden sich ca. 70.000 Flechten – und mehr als 110.000 Pilzaufsammlungen im Görlitzer Herbarium. Bisher sind 190 Typen von Gefäßpflanzen, ca. 200 Typen von Flechten und ca. 500 Typen von Lebermoosen bekannt. Den Grundstock der Sammlungen bildet das Herbar der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz, das aus dem 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt.

Geografische Sammlungsschwerpunkte sind die Oberlausitz sowie angrenzende Gebiete Sachsens, Polens, Brandenburgs und Tschechiens. Wir unterhalten auch größere Sammlungen aus Zentral- und Nordasien sowie dem Kaukasus. Hinzu kommen Einzelsammlungen aus verschiedenen Regionen der Erde, die u.a. von Mitgliedern der Herrnhuter Brüdergemeine zusammengetragen wurden.

Unsere Sammlungen sind Teil des größeren Herbarium Senckenbergianum. Gemeinsam mit den anderen Standorten betreiben wir auch spezialisierte digitale Sammlungen, so das Virtuelle Herbarium Bestimmungskritischer Sippen zur Flora von Deutschland, die Datenbank Chromosomenzahlen zur Flora von Deutschland und das Virtuelle Herbarium der Lausitz.

Für die Gefäßpflanzen sind die Sammlungsdaten aus dem Raum Oberlausitz komplett digital erfasst. Sie werden an den „Botanischen Knoten“ am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem der FU Berlin weitergeleitet und können über die Global Biodiversity Information Facility-GBIF recherchiert werden.

Das Herbarium Senckenbergianum Görlitz ist JSTOR Global Plants Partner