Paläozoologie III

Sektionsgeschichte

Die Arbeitseinheit wurde 1966/67 unter der Bezeichnung Sektion Paläozoologie IV der Geologischen Abteilung gegründet. Dr. Rolf Werner leitete die Sektion seit ihrer Gründung bis zum Anfang des Jahres 1994. 1996 führte eine Umorganisation der Abteilung für Paläontologie und Historische Geologie unter dem damaligen Direktor Prof. F. Steininger zum jetzigen Namen Paläozoologie III.

Vor 1994 konzentrierte sich die Forschung auf Stratigraphie und Fazies des Unter- und Mittel-Devons der Eifel. Dies war ein klassisches Feld der Forschung der Geologen bei Senckenberg und des Geologischen Instituts der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe Universität (Rud. Richter, G. Solle, E. Happel, Th. Reuling, A. Glinski, H. Schmidt, K. Krömmelbein, W. Struve, R. Birenheide, W. Ziegler, G. Plodowski, G. Becker, R. Werner, K. Weddige u.a.). Auf Empfehlung von Rudolf Richter war bereits in den 1930er Jahren ein erster Schurfgraben nahe Wetteldorf (Prümer Mulde, Eifel) ausgehoben worden, um dort eine internationale Unter-/Mittel-Devon-Grenze festzulegen, jedoch wurde das damals gewonnene Material im 2. Weltkrieg zerstört. Unter der Schirmherrschaft von Senckenberg und der Leitung Rolf Werners wurde in den 1970er Jahren ein neuer Graben aufgeschürft. Der internationale Stratotypus (GSSP) der Unter-/Mittel-Devon-Grenze nahe Wetteldorf wurde 1982 vorgeschlagen und 1985 ratifiziert – sämtliches Material aller Geländekampagnen wird in der Sektion Paläozoologie III aufbewahrt und ist dort für weiterführende Forschungen zugänglich.

1995 wurde Ulrich Jansen zum Sektionsleiter ernannt. Der Schwerpunkt der Forschung wurde nun auf Brachiopoden gelegt, wobei ein zunehmend internationaler Ansatz verfolgt wurde. Die Sammlung fossiler Brachiopoden, die zuvor in der Sektion von Wolfgang Struve betreut worden war, wurde nun in die Sektion Paläozoologie III eingegliedert.

Im Jahr 2018 zog die Sektion aus dem ehemaligen Gebäude in der Kuhwaldstraße aus und in das neue Gebäude (“Jügelhaus”) in der Mertonstraße/Senckenberganlage ein, wobei Teile der Sammlungen neu organisiert wurden.