Wildnis in Frankfurt
Indra Starke-Ottich, Georg Zizka
Von „Wildnis“ spricht man, wenn es in einem Lebensraum kaum Eingriffe des Menschen gibt und eine natürlich ablaufende, gesetzmäßige Entwicklung stattfinden kann. Doch diese Grundeigenschaft von Natur ist in Städten kaum noch zu beobachten und zu erfahren. Wie kann dieses Defizit behoben werden? Kann und soll es in dicht besiedelten Räumen, wie zum Beispiel der Großstadt Frankfurt, überhaupt Wildnis geben?
Das Buch beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja!“. Es zeigt, was geschieht, wenn Pflege von ausgewählten Grünflächen zumindest für eine gewisse Zeit ausgesetzt oder auf ein Minimum beschränkt wird. Das ermöglicht den in der Stadt lebenden Menschen nicht nur die wichtige Naturerfahrung vor der Haustür, häufig erhöht sich dadurch außerdem die Artenvielfalt im städtischen Raum.
Das vorliegende Buch befasst sich mit Flächen, die sich für solche Entwicklungen der Stadtnatur eignen, und lenkt den Blick auch auf „Wildniselemente“, die wir manchmal mit Füßen treten und leicht übersehen. Oder aber auf Lebensräume, die jeder kennt, die aber in ihrer Bedeutung für die Stadtnatur meist unterschätzt werden, zum Beispiel Friedhöfe oder Flächen an der Autobahn. Schließlich werden zwei große „Wildnisflächen“ in Frankfurt vorgestellt, der Nordpark Bonames und der Monte Scherbelino, sowie die dort über einen längeren Zeitraum beobachteten Veränderungen von Flora und Fauna.
285 farbige Abbildungen illustrieren die verschiedenen Themen und umfangreiche Listen der dokumentierten Arten sind im Anhang zusammengestellt.
Ziel des Buches ist es, bei allen Naturinteressierten und in der Stadtplanung Tätigen den Blick für diese wertvollen Flächen und ihre Entwicklung zu schärfen – nicht zuletzt, um zu einer höheren Wertschätzung der „Wildnis in der Stadt“ beizutragen und weitere Maßnahmen in diesem Sinne anzuregen.