Etwa 3 ½ Jahre später, am 20. September 1991 wurde im kleinen Hörsaal des Institutes für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig, Talstraße 35 – einem für die Grundgebirgsforschung in Deutschland wesentlichen Ort – die stratigraphische Subkommission für das alte „prädevonische Grundgebirge“ in Deutschland wiedergegründet. Das zentral gelegene Leipzig war als erster Zusammenkunftsort deshalb gewählt worden, weil 1872 von der Talstraße 35 aus die spezielle Kartierung 1 : 25 000 des z.T. kristallinen Grundgebirges in Sachsen begonnen worden war. Reichlich ein Dutzend Interessierte fanden sich 1991 in Leipzig zusammen.
Nach ausführlicher Diskussion des Anliegens der Stratigraphischen Kommission, Monographien aller im Lande auftretenden geologischen Systeme zu erarbeiten, wurde beschlossen, eine „Stratigraphische Subkommission Riphäikum – Silur“ zu bilden. Die Mitglieder rekrutierten sich aus Mitarbeitern der früheren „Arbeitsgruppe Stratigraphie Proterozoikum bis Kambrosilur“ der ehemaligen „Arbeitsgemeinschaft Stratigraphie der Gesellschaft für Geologische Wissenschaften, Berlin“ und Interessenten aus den alten Bundesländern. Ende 1991 gehörten 15 ordentliche und 5 korrespondierende Mitglieder der Subkommission an. Sie kamen aus 5 alten und 3 neuen Bundesländern. Zum ersten Vorsitzenden wurde K. Hoth, Freiberg, zum Sekretär G. Freyer, Freiberg, gewählt.
Da die Diskussion in Leipzig ergeben hatte, dass die Zeit für die Anfertigung echter Monographien des Ordoviziums, des Kambriums, des Vendiums und des Riphäikums von Deutschalnd noch nicht reif ist, wurde als Arbeitsprogramm beschlossen, zunächst ein regional gegliedertes mehrteiliges Glossar für diese Systeme zu erarbeiten. Begonnen wurde im südöstlichen Deutschland (Thüringen, Sachsen, Ostbayern). Die Arbeiten wurden im April 1992 mit einer viertägigen Exkursion Vogtland/ Erzgebirge unter internationaler Beteiligung und in Anwesenheit des Vorsitzenden der Deutschen Stratigraphischen Kommission, W. Ziegler, begonnen. Die rasche Zusammenführung von Interessenten aus den alten und den neuen Bundesländern hat eine offene, kameradschaftliche, bald effektive und letztlich herzliche Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht. Die Zahl der Mitarbeiter in der Subkommission wuchs rasch. 1995 waren außer 15 ordentlichen Mitgliedern, 27 korrespondierende Mitglieder und darüber hinaus einige Glossarmitarbeiter für die Subkommission tätig. Zuweilen waren auch Gäste bei den Sitzungen zugegen.
Als erstes Resultat der Arbeiten wurde 1996 das „Glossar Ordovizium, Kambrium, Vendium, Riphäikum Teil I: Thüringen, Sachsen, Ostbayern“ abgeschlossen. Es erschien 1997 als Band 200 in der Zeitschrift Courier Forschungsinstitut Senckenberg (CFS). In der folgenden Wahlperiode 1996-99 (Vorsitzender K. Hoth, Sekretär D. Leonhardt) wurden die Glossarteile II (südwestliches und mittleres Deutschland) und III (westliches und nördliches Deutschland) abschließend bearbeitet. Beide Teile erschienen 2001 bei CFS als Bände 234 bzw. 235.
Während der 18. Versammlung der Subkommission im April 2000 in Freiberg konstituierte sich die Arbeitsgruppe „Monographie Silur von Deutschland“. Als neuer Vorstand der Subkommission amtierten zunächst von 2000-01 K.-H. Eiserhardt als Vorsitzender und D. Leonhardt als Sekretär, danach bis 2003 D. Leonhardt als amt. Vorsitzender und T. Heuse als Sekretär und ab der Wahlperiode 2004-07 T. Heuse als Vorsitzender und wiederum D. Leonhardt als Sekretär. Innerhalb von sechs Jahren wurden durch die Arbeitsgruppe Silur die Silurvorkommen der insgesamt 22 Regionaleinheiten Deutschlands charakterisiert (Band 46, Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften). Dabei wurde die Gliederung der drei vorliegenden Glossare über das Riphäikum bis Ordovizium im Wesentlichen übernommen. Stratigraphisch und paläoökologisch aussagefähige Fossilgruppen wurden dokumentiert, mit Betonung der Graptolithen-, Conodonten- und Ostrakodenfaunen. In Einzelfällen wurden eigenständige Untersuchungsarbeiten initiiert. Während der 12 abgehaltenen Sitzungen wurden auf den zugehörigen Exkursionen die meisten der Vorkommen der einzelnen Regionaleinheiten besichtigt.
In Einklang mit dem internationalen Standard benannte sich unsere Subkommission 2003 in „Subkommission Proterozoikum – Silur“ um (SPS).