Maria Jähde

Mammalogie

Forschung

Projekt „RELynx Sachsen“

Im September 2022 startete das Projekt „RELynx Sachsen“. An dem Projekt sind das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz in der Koordination sowie die Professur für Forstzoologie der TU Dresden im Monitoring beteiligt. Ziel ist die Umsiedlung von bis zu 20 Eurasischen Luchsen der Unterart Karpatenluchs (Lynx lynx carpathicus) in sächsische Wälder. Die Tiere stammen als Wildfänge aus der Schweiz, Slowakei und Rumänien sowie als Nachzuchten aus menschenferner Gehegehaltung. Es können aber auch junge Luchse, die ihre Eltern verloren haben, ausgewildert werden. Die ersten Großkatzen werden in Südwestsachsen im Staatswald des Forstbezirks Eibenstock im Erzgebirge ausgesetzt. Je nach Ausbreitungsverhalten dieser Tiere können im Anschluss auch im linkselbischen Gebiet der Sächsischen Schweiz Luchse ausgewildert werden. Der Zeitraum für die Aussetzungen erstreckt sich von Frühjahr 2024 bis ins Jahr 2027. Der Auftraggeber des Projektes ist das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). https://www.luchs.sachsen.de/      Kontakt: relynx.sachsen@senckenberg.de

Populationsgenetik

Größere Skelettsammlungen ermöglichen, durch vergleichende Analyse von Schädelmerkmalen den Verwandschaftsgrad von Säugetierpopulationen zu ermitteln. Diese Methode ist u.a. dazu geeignet, die Gefährdung seltener Arten durch genetische Verinselung einzuschätzen. Solche populationsgenetischen Studien werden am Fischotter, Marderhund, Dachs, Baummarder, Iltis, Maulwurf, Reh, Wildesel und Przewalski-Pferd durchgeführt.

Altersbestimmung und Populationsökologie

Die Altersbestimmung nach Schädelmerkmalen ist von grundlegender Bedeutung für verschiedene Bereiche der bio-medizinischen Forschung. Mit einem Präzisionstrennschneider können aus Zähnen oder Knochen Dünnschnitte hergestellt werden, in denen Jahresringe zu erkennen sind, die wiederum Rückschlüsse auf das Alter der Tiere zulassen.
Die Altersbestimmung an größeren Schädelserien ist eine der Voraussetzungen für aktuelle populationsökologische Untersuchungen vom Igel bis zum Rotwild. So wurde ein Populationsmodell entwickelt, das als Grundlage im Artenschutzprogramm für den Fischotter dient.

Ernährungsökologie

Die Bestimmung von Mageninhalten, Kotproben und Gewöllen bildet die Grundlage für nahrungsökologische Untersuchungen an Raubsäugern und Eulen. Die Nahrungsanalysen von Wolf und Marderhund z.B. dienen als Grundlage für die Bewertung ihrer Rolle im Ökosystem. Außerdem liefern die in Eulengewöllen festgestellten Nahrungstiere Angaben zur Verbreitung der Kleinsäuger.

Aktuelle Projekte

Populationsgenetik paläarktischer Säugetiere mittels nicht-metrischer Schädelmerkmale (z.B. Populationsgenetik des Wildpferdes Equus przewalskii).

Altersbestimmung am Säugetierschädel als Grundlage populationsökologischer Modelle (z.B. Populationsanalyse des Zentralasiatischen Wildesels Equus hemionus).

Ernährungsökologie funktional wichtiger, gefährdeter und neozoer Carnivora (z.B. Nahrungsökologie freilebender Wölfe Canis lupus in Deutschland).

Biodiversität der Ökosysteme der Mongolei – Mammalia.

DBBW

Senckenberg leitet die „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf“ (DBBW).
Die DBBW bringt die genauesten Informationen über die Verbreitung des Wolfes, Daten und Ereignisse rund um den Wolf in die Öffentlichkeit und berät die Behörden. https://www.dbb-wolf.de/