7 Abbildungen
107 Seiten
Erschienen am 31.12.2022
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Zusammenfassung
Hans SACHTLEBEN (1893-1967), der seit 1933 die stellvertretende Leitung des Deutschen Entomologischen Instituts (DEI) innehatte, übernahm nach dem Tod von Walther HORN (1871-1939) das Amt des Institutsdirektors und leitete das DEI bis zur Pensionierung im Jahr 1963. Seine Zeit am DEI war vor allem geprägt vom dunkelsten Kapitel der Deutschen Geschichte – vom Ende der Weimarer Republik mit Machtergreifung der Nationalsozialisten und vom Zweiten Weltkrieg. Infolge der Bombardierung Berlins evakuierte Sachtleben das Institut samt Sammlung, Bibliothek, Archiv und Ausstattung nach Mecklenburg in das Schloss Blücherhof. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges organisierte er die Verlagerung nach Berlin-Friedrichshagen und etablierte das DEI als Institut der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (DAL).
Die vorliegende Arbeit vereint frühere Erschließungsarbeiten von Felicitas MARWINSKI von 1980 und Klaus ROHLFIEN von 1990 mit einer Fülle unerschlossener Institutskorrespondenz sowie mit über eine Schenkung erhaltenen Archivalien. Nach Abschluss der Erschließungsarbeit 2021 umfasst die Sachtleben-Korrespondenz nun 33.711 Briefe, Postkarten und Telegramme, die mit 2413
Personen und Institutionen in den Jahren 1918 bis 1965 gewechselt wurden. Zusätzlich werden in diesem Findmittel eigenständige Korrespondenzen von Institutsmitarbeitern nun separat aufgeführt, da insbesondere Willi HENNIG (1913-1976) und Eberhard KÖNIGSMANN (1930-1980) oft eigenständige wissenschaftliche Korrespondenzen führten. Die Sachtleben-Korrespondenz stellt eine wichtige Quelle für die wissenschaftsgeschichtliche und allgemeinhistorische Forschung dar, sowohl aufgrund des zeitlichen Umfangs als auch aufgrund des anhand der Korrespondenz sichtbar werdenden international verzweigten Netzwerkes von Entomologen, Forschungseinrichtungen und Museen.
Schlüsselwörter
Wissenschaftsgeschichte, Entomologie, archivisches Findmittel, Korrespondenz, Biografie