Schafsweide

Großprojekte

Biodiversitäts-Exploratorien

Landnutzung und Bewirtschaftungsformen bedingen die biologische Vielfalt unserer heutigen Landschaft. Das spiegelt sich in der Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen, den dort vorhandenen Arten und deren genetischer Vielfalt wider. Veränderungen der biologischen Vielfalt können wiederum Änderungen ökologischer Prozesse zur Folge haben. Das Forschungsprojekt Biodiversitäts-Exploratorien untersucht die Ursachen solcher Veränderungen der biologischen Vielfalt (Biodiversität) und die Folgen für die Kreisläufe des Lebens, von denen alle Lebewesen abhängen.

Zentrale Fragen

  • Wie wirkt sich Landnutzung unterschiedlicher Intensität auf den Artenreichtum unterschiedlicher Organismen aus?
  • Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen unterschiedlichen Organismen, bedingt z.B. die Diversität der Bodenlebewesen die der Pflanzen?
  • Welche Rolle spielt die Biodiversität für Ökosystemprozesse (z.B. Kohlenstoffkreislauf und Blütenbestäubung), die für uns Menschen wichtige Ökosystemdienstleistungen ausmachen?

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite https://www.biodiversity-exploratories.de

Mähweide
Landnutzung
Botaniker bei der Arbeit
Slider Biodiversitäts-Exploratorien S-Bikf
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Untersuchungsgebiete

Die Forschung findet in drei sogenannten Exploratorien statt. Eines liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg, ein weiteres in und um den Nationalpark Hainich, Thüringen, und ein drittes im Biosphärengebiet Schwäbische Alb in Baden-Württemberg.

In diesen mehrere Tausend Hektar großen Landschaften wurden im Jahr 2006 jeweils 100 Untersuchungsflächen eingerichtet, 50 davon im Grünland und 50 im Wald. Die ökologischen Zusammenhänge werden sowohl durch Beobachtung als auch im Experiment ermittelt.

Der überwiegende Teil jeder Experimentierfläche wird weiterhin normal bewirtschaftet. Um den Einfluss der Landnutzung auf die Biodiversität erkennen zu können, finden die Untersuchungen sowohl auf intensiv genutzten als auch auf wenig bis gar nicht genutzten Flächen statt.

Besonderheit des Projekts

Erstmals werden Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen, beispielsweise Botaniker, Mikrobiologen, Genetiker und Forstwissenschaftler, auf denselben Untersuchungsflächen zusammengeführt, um gemeinsame Fragestellungen zu erarbeiten.

Die Bandbreite der untersuchten Organismen ist außerordentlich groß. Sie reicht von den Bodenbakterien und Pilzen über die Pflanzen, Moose, Flechten bis zu den Gliederfüßern, Vögeln und Fledermäusen.

Damit die Ergebnisse der zahlreichen Forscher miteinander verknüpft und verglichen werden können, ist das Exploratorien-Projekt von Beginn an auf eine Vereinheitlichung der Methodik bedacht. Dies ermöglicht eine direkte Vergleichbarkeit und eine Synthese aller Ergebnisse.

Projektstruktur

Die Biodiversitäts-Exploratorien umfassen 49 Projekte, von denen 10 Infrastruktur und Basisdaten liefern und 39 spezifischeren Forschungsfragen gewidmet sind. Jedes Exploratorium wird vor Ort von einem Managementteam betreut, welches mit den jeweils zuständigen Verwaltungen der Landesbehörden und der Großschutzgebiete sowie den Landwirten, Förstern, Jägern und der Öffentlichkeit eng zusammenarbeitet und für die Aufrechterhaltung der Versuchsflächen zuständig ist.

Das Koordinationsbüro befindet sich an der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main. Die Aufgaben umfassen wissenschaftliche Organisation und Veranstaltungsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Administration.

Eine projektinterne Datenbank an der Uni Jena gewährleistet die Zusammenführung der Forschungsergebnisse und ist eine wichtige Informationsplattform für die Wissenschaftler und den Austausch zwischen den Projekten.