Zentrum für Wildtiergenetik
Nationales Referenzzentrum für genetische Analysen bei Wolf und Luchs
Seit dem Jahr 2010 werden im Labor des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik alle im Rahmen des bundesweiten Wolfs- und Luchsmonitorings gesammelten Proben zentral untersucht. Anhand der Ergebnisse werden Erkenntnisse bezüglich des Vorkommens von Wölfen und Luchsen in Deutschland gewonnen, Individuen unterschieden, Verwandtschaftsverhältnisse ermittelt, und der Wolfsbestand kontinuierlich auf mögliche Vermischung mit Haushunden (Hybridisierung) geprüft.
Die DNA-basierten Untersuchungen von Nutztierrissen zum Nachweis von Wolf, Luchs und weiteren Prädatoren spielen für das Monitoring und Management eine wichtige Rolle. Diese werden im Auftrag der Bundesländer durchgeführt. Entsprechend werden alle erzielten Ergebnisse den Ländern übermittelt, welche für die Veröffentlichung der Resultate zuständig sind.
Senckenberg wurde den Ländern nach einem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) betreuten Auswahlverfahren als nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Wolf und Luchs empfohlen. Die Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA) beschloss im Oktober 2009, der Empfehlung des BfN zu folgen. Durch die Nutzung eines zentralen Analyselabors wird die Vergleichbarkeit aller bundesweit anfallenden Daten gewährleistet. Diese zentrale Bearbeitung im Rahmen des behördlichen Wildtiermonitorings ist aufgrund der fehlenden Standards für wildtiergenetische Analysemethoden (de Groot et al. 2016) international üblich und gut bewährt.