Mikroskopische Aufnahme Arachnida

Arachnida

Die arachnologischen Sammlungen gehören heute zu den typenreichsten Sammlungen des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz. Die umfangreichen Arten-, Fund- und Literaturdaten sind in einem speziellen Datenbankprogramm gespeichert und stehen für die wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung. Aktuelle Literaturangaben und Beschreibungen neuer Arten der Gruppen Mesostigmata, Oribatida und Actinedida werden weltweit gesammelt und erscheinen jährlich in der Zeitschrift „ACARI“ – Bibliographia Acarologica.

 

Das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz ging aus dem Museum der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz hervor, die 1811 von Bürgern der Stadt als „Ornithologische Gesellschaft“ gegründet und ab 1823 mit ihrem neuem Namen weitergeführt wurde. Nachdem bereits 1889 einige Skorpione von den Philippinen die Sammlungen bereicherten, erhielt das Museum im Jahr 1910 erstmals Zecken aus Afrika, die heute die ältesten Objekte der acarologischen Sammlungen sind.

Mit dem Beginn der bodenzoologischen Forschung am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz durch Prof. Dr. W. Dunger im Jahre 1959 kam es ab 1964 auch zum Aufbau der ersten Milbensammlung (Oribatida). Ab dem Frühjahr 1987 erfolgte durch Dr. Axel Christian die Zusammenführung der bisher in unterschiedlichen Bereichen aufbewahrten Sammlungen der Spinnentiere und eine sammlungstechnische Überarbeitung. Nach Übernahme der Oribatidensammlung 1989 war im Juli 1990 die Einrichtung des Sammlungsbereiches Arachnida abgeschlossen.

Die Sektion Arachnida des Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz besitzt heute determiniertes Material von 2830 Arten, darunter Typen von 413 Arten. Die acarologischen Sammlungen enthalten 1660 Arten in ungefähr 145.000 Individuen, darunter Typen von 203 Arten. Undeterminierte Milben liegen in mehr als 150.000 Individuen vor. Die Sammlungen des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz gehören zu den wichtigen acarologischen Sammlungen in Deutschland.

Die Sammlung Mesostigmata mit den Bestandteilen Gamasina und Uropodina, begründet 1984 von Dr. Axel Christian, umfasst heute überwiegend europäische Arten. Ein großer Teil der Milben befindet sich in Mikropräparaten. Wichtige Bestandteile sind die Sammlungen von Dr. M. Hutu (Uropodina), Prof. Dr. G. Dosse (Gamasina) und Typen von Prof. Dr. W. Karg (Gamasina). Die Sammlung Ixodida wurde 1995 angelegt und enthält bisher überwiegend Arten aus Mitteleuropa in 70% igem Alkohol. Die Sammlung Trombidiformes beinhaltet neben mitteleuropäischen Arten der Eupodina die bisher noch nicht aufgearbeitete Sammlung von Prof. Dr. G. Dosse (Tetranychoidea und Raphignathoidea) mit Milben aus Europa, Asien und Afrika sowie einige Trombidiidae. Die Sammlung Oribatida, begründet 1964 durch Dr. H.-D. Engelmann und wesentlich erweitert von Dr. T. Schwalbe (1991 bis 2000), Dipl.- Biol. V. Hampe (2001-2004), Dr. R. Lehmitz (2008-2013) sowie durch die Sammlungen Dr. J. Starý und Prof. Dr. G. Weigmann enthält überwiegend europäische Arten. Die Aufbewahrung erfolgt überwiegend in Alkohol und Glycerin. In den acarologischen Sammlungen werden darüber hinaus in geringem Umfang auch Milben der Acaridida aufbewahrt.