Bisher sind weltweit mehr als 110.000 Arten von Spinnentieren beschrieben. Sie umfassen so unterschiedliche Gruppen wie die Webspinnen, Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben (inklusive Zecken). Spinnentiere sind ein sehr altes Taxon, denn sie besiedelten die Erde schon vor über 400 Mio. Jahren. Der Forschungsschwerpunkt der Sektion Arachnida liegt auf einer Unterordnung der Milben, den Hornmilben (Oribatida).
Oribatida
Oribatiden kommen von den Tropen bis in die Antarktis in fast allen terrestrischen Lebensräumen vor und haben sogar das Meereslitoral, Moore und Süßwasser besiedelt. Zahlreiche Arten haben sich an das Leben an Baumstämmen, Rinde und im Flechtenaufwuchs von Bäumen angepasst. Die größte Arten- und Individuenzahl findet sich jedoch in den Böden der gemäßigten Breiten, wo bis zu 200.000 Individuen/m² in der Humusauflage von Waldböden vorkommen können. Innerhalb der Zersetzergemeinschaft sind die Oribatiden für die Bodenfruchtbarkeit von großer Bedeutung. Ihre Nahrung besteht zum größten Teil aus abgestorbenen Pflanzenteilen, Pilzhyphen und –sporen sowie Algen und Bakterien. Sie zerkleinern die abgestorbenen Pflanzenteile und stimulieren das Wachstum der Mikrofauna durch ihre Fraßaktivität.
Schwerpunkte der Sektion Arachnida liegen in der Untersuchung der Oribatidenfauna von Mooren sowie auf verschiedenen Ausbreitungsmechanismen von Hornmilben (Windverdriftung, Wasserverdriftung, aktive Ausbreitung).