Myriapoda

Sammlung

Die Myriapodensammlung gehört zu den jungen Sammlungen des Museums, deren Aufbau im Zusammenhang mit der Profilierung der Einrichtung als bodenzoologische Forschungsstelle begann.
Sie gründet sich auf Aufsammlungen von Prof. Dr. Wolfram Dunger im Rahmen bodenzoologisch-ökologischer Fragestellungen in den 60er und 70er Jahren.
1979 wurde für diese Bodentiergruppe die Konservatorin, Frau Dr. K. Voigtländer, eingestellt, die die Sammlung kontinuierlich vermehrt. Neben den eigenen Sammlungstätigkeiten setzen sich die Neuzugänge überwiegend aus Material zusammen, das nach Determination und Bearbeitung für verschiedene Institutionen oder Personen dem Museum überlassen wurde.
Die Sammlung ist online über die Webapplikation bei Edaphobase frei verfügbar!

Eine ausführliche Beschreibung der Sammlung findet man in der Schubartiana:

The collection Myriapoda of the Senckenberg Museum of Natural History Görlitz
KARIN VOIGTLÄNDER & PETER DECKER
Volume 10 – 2022, pages 33–53
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Sammlungen

Diplopoda, Chilopoda

Die Sammlungen Diplopoda und Chilopoda umfassen heute über 190.000 determinierte und digital erfaßte (incl. Begleitinformation) Individuen. Sie konzentrierten sich lange Zeit mit wenigen  Ausnahmen auf mitteleuropäische Arten.
Eine Besonderheit sind die teilweise großen Serien, die schon mehrfach die Basis für umfangreiche taxonomische und populations-ökologische Studien bildeten. In jüngster Zeit wurde die Sammlungskonzeption auf den mediterranen und alpinen Bereich erweitert.

Historisch wertvolle Sammlungsteile

Die Sammlung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Prof. Dr. Paul Buchner enthält 51 Diplopoden- und 35 Chilopoden-Arten mit über 1000 Individuen aus Ischia, Italien und ist durch die Bearbeitung des Altmeisters der deutschen Myriapodologie, Dr. Karl Wilhelm Verhoeff besonders erwähnenswert.
Daneben existiert noch eine Kollektion von Verhoeff selbst, die das Museum Erfurt 1943 von ihm angekauft hatte und 1974 an unser Museum kam. Sie enthält 43 Diplo- und 36 Chilopodenarten (ca. 500 Individuen) aus verschiedenen Gebieten Mitteleuropas. Die Belege sind leider nur mit ungenügenden Ortsangaben versehen und im übrigen undatiert. Beide Sammlungen sind jedoch durch die Determinationen von Verhoeff für das Spezialgebiet von großem Interesse und können zum Verständnis mancher seiner Artauffassung beitragen.

Symphyla

Nur ein relativ kleiner Teil des im Museum vorhandenen Materials an Symphyla liegt determiniert bis zur Art (adulte Individuen) vor. Von den ca. 15 heimischen Arten enthält die Sammlung 6 Arten der Scolopendrellidae sowie 1 Art der Scutigerellidae. Ein weiterer Teil liegt auf Familienebene determiniert vor. Den größten Materialanteil bilden unbestimmbare juvenile Exemplare. Die determinierten Bestände sind vollständig digital, die undeterminierten Sammlungsteile in einem Akzessionskatalog erfaßt.

Pauropoda

In der Sammlung Pauropoda befindet sich aus allen am Museum seit den 60er Jahren durchgeführten Projekten Material. Es ist bis auf wenige Ausnahmen undeterminiert, aber im Akzessionskatalog erfasst.

Lumbricidae

Die Sammlung Lumbricidae enthält mit 15.800 Individuen in 20 Arten die im Gebiet häufigen Arten in zum Teil großen Serien (digital erfaßt) und ausländisches Material nur in Einzelexemplaren. 

Sie ist weniger auf taxonomische als auf ökogeographische und ökologische Fragen ausgerichtet und wird dieser Tendenz auch in der Zukunft folgen.
In weit stärkerem Maße als bisher wird jedoch auf die gezielte Erweiterung unter faunistischen Gesichtspunkten Wert gelegt werden.

Isopoda

Im Rahmen diverser Projekte kam Material in großem Umfang in die Sammlung Isopoda (ca. 8.000 Individuen), wovon 2700 Tiere aus 22 heimischen Arten determiniert vorliegen.
An historischem Material existiert eine Kollektion von Prof. Dr. Paul Buchner mit  200 Probennummern aus Ischia, Italien, sowie eine kleine Sammlung von Dr. Karl Wilhelm Verhoeff, bestehend aus 13 Arten aus verschiedenen Teilen der Welt.