Am 20. Dezember 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) auf ihrer 68. Sitzung den 3. März – den Tag der Unterzeichnung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) im Jahr 1973 – zum UN-Weltnaturschutztag erklärt, um das Bewusstsein für die wildlebenden Tiere und Pflanzen der Welt zu schärfen.

Der Tag des Artenschutzes wird im Jahr 2021 unter dem Motto „Forests and Livelihoods: Sustaining People and Planet“ (Wälder und Lebensgrundlage: Erhalt von Mensch und Planet) begangen, um die zentrale Rolle der Wälder, der Waldarten und der Ökosystemleistungen für den Lebensunterhalt von Hunderten von Millionen Menschen weltweit hervorzuheben, insbesondere für indigene und lokale Gemeinschaften mit historischen Bindungen an bewaldete und waldnahe Gebiete.

Rund um den Globus finden an diesem Tag Events statt, die sich, pandemiebedingt, zumeist im virtuellen Raum abspielen werden. Leider ist kein deutschsprachiges dabei.

Warum Artenschutz uns alle etwas angeht

Arten schützen bedeutet die Lebensgrundlage aller zu schützen. Wenn Arten aussterben, geht biologische Vielfalt verloren, brechen ganze Ökosysteme ein. Dabei ist Biodiversität für uns alle unverzichtbar, für unsere Nahrungsmittel, sauberes Wasser, für ein stabiles Klima, für die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Pandemien.

Warum müssen Arten geschützt werden?

Arten liefern für uns Menschen wichtige Dienstleistungen wie beispielsweise die Kontrolle des Wasserkreislaufes oder die Bestäubung von Samenpflanzen. Ganze Ökosysteme können aufgrund des Aussterbens einer Art zusammenbrechen, was man am Beispiel des Eurasischen Fischotters beobachten kann.

Gab es nicht schon immer große Artensterben in der Erdgeschichte?

Grundsätzlich ja, zur Evolution gehört auch das Aussterben. Beispielsweise starb das Wollhaarmammut ca. 2000 Jahre v. Chr. im Zuge des Klimawandels und Jagdverhaltens des Menschen aus. Das heutige Artensterben ist jedoch weitaus drastischer als evolutionär bedingte Veränderungen, die Aussterberate ist in ihrer aktuellen Größenordnung 100 bis 1000 Mal schneller als der natürliche Prozess ohne menschlichen Einfluss.

Was ist der Unterschied zwischen Artenvielfalt und biologischer Vielfalt?

Artenvielfalt beschreibt die Anzahl aller existierenden Arten, und den Einfluss dieser Arten auf ihren Lebensraum. Die biologische Vielfalt befasst sich auch mit der Vielfalt der biologischen Moleküle, der Gene, der Interaktionen und Wechselwirkungen. Sie bezieht sich somit auf die gesamte Vielfalt – auch in ihrer Komplexität des Lebens. 

Wie wichtig ist diese Diversität auch für uns?

Diversität und biologische Vielfalt ist für den Menschen wichtig, weil er selbst Bestandteil der Natur und somit von dieser abhängig ist. Alle Ressourcen, die wir zum Leben benötigen stammen aus der Natur, in der die Organismen und die biologische Vielfalt eine Schlüsselrolle spielen. Dies kann man am Beispiel der Insekten einfach verdeutlichen: die Gruppe der Insekten stellt mit den Bestäubern wie Bienen und Wildbienen, aber auch Fliegen und Käfer einen großen Dienstleister dar. Die biologische Vielfalt der Insekten und ihre Biomasse (Masse an Individuen) sind in Deutschland deutlich zurückgegangen. Über die letzten 30 Jahre hat sich die Anzahl der Fluginsekten um insgesamt 75% verringert.

Was ist Senckenbergs Rolle beim Schutz der Biodiversität?

Senckenberg verfolgt zwei Ziele:

  • verstehen, wie Natur funktioniert, um identifizieren zu können welche Arten für welche Dienstleistungen, Ökosysteme und Lebensräume wichtig sind
  • Lösungswege ableiten, um den Erhalt der Natur und den benötigten Ökodienstleistungen gewährleisten zu können.

Es geht somit um den Erhalt und das Verstehen der Natur, und eine daraus resultierende nachhaltige Nutzung durch den Menschen.

Wie hängen Klimawandel und Verlust von Artenvielfalt zusammen?

Es gibt viele Gründe, die für das aktuelle Artensterben verantwortlich sind. Der größte Druck auf die Arten geht von der Landnutzung und der damit einhergehenden Zerstörung von Lebensraum für Pflanzen und Tiere aus. Ebenso verantwortlich ist aber auch der Klimawandel. Dies wird am Beispiel der Korallen besonders deutlich, die in Folge des Klimawandels und der Erwärmung der Meere schweren Schaden wie beispielsweise die Korallenbleiche davontragen.