DFG-gefördertes Pilotprojekt: Bündelantrag „Geo- und montanwissenschaftliche Sammlungen in Freiberg und Dresden“
Die Anlage der Geowissenschaftlichen Sammlungen an der TU Bergakademie Freiberg datiert in die Zeit der Gründung der Institution im Jahr 1765. Damit zählen die Freiberger Sammlungen, wie auch das 1728 als Naturalienkabinett aus der kurfürstlichen Kunstkammer ausgegliederte Dresdner Museum für Mineralogie und Geologie (heute Teil der SNSD), zu den ältesten geowissenschaftlichen Sammlungen der Welt.
Im Zuge der Ausschreibung „Erschließung und Digitalisierung von objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen“ sind in einem DFG-geförderten Pilotprojekt drei Teilkollektionen der Freiberger Geowissenschaftlichen Sammlungen – die , die und die – zur Erschließung, Digitalisierung und Visualisierung ausgewählt (Laufzeiten: Februar 2013 bis April bzw. Mai 2016).
Ein viertes Projekt (HE 3015/7-1) innerhalb des bildet den Rahmen für das Vorhaben und ist in der Sektion Petrographie an den SNSD angesiedelt. Innerhalb dieses Rahmenprojektes soll ein geeignetes Sammlungsmanagementsystems zur Verfügung gestellt werden, das es außerdem ermöglicht Digitalisate und Metadaten in einer jeweils definierten Anzahl aus den Teilkollektionen einem breiten Nutzerkreis via Internet zugänglich zu machen (Open-Access). Als Sammlungsmanagementsystem wurde AQUiLA ausgewählt, wobei eine Weiterentwicklung zu dessen Anpassung an die geowissenschaftlichen Anforderungen nötig ist.
Im Rahmenprojekt wird eine geeignete und einheitliche Datenbankstruktur erarbeitet, die für alle drei Teilsammlungen (und ggf. weitere geo- und montanwissenschaftliche Sammlungen) angewandt werden kann. Dabei soll die Diversität dieser sehr unterschiedlichen und in ihren Bearbeitungs- bzw. Erfassungsständen auch sehr heterogenen objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen sowie deren historische Bedeutung berücksichtigt werden. Aufgabe des Rahmenprojektes ist es, spezifische Thesauri, basierend auf den international gültigen mineralogischen, petrographischen, paläontologischen und stratigraphischen Standardklassifikationssystemen (beispielsweise Füchtbauer 1988, Strunz & Nickel 2001, Le Maitre 2008, Fettes & Desmons 2011, Gradstein et al. 2012, LithoLex) zu erstellen, die in die Datenbank integriert werden. Um die historische Relevanz der Sammlungen widerzuspiegeln, soll ein Orts-Zeit-Thesaurus bzw. ein GIS-Layer in der Datenbank verfügbar sein, der es ermöglicht, die Veränderungen in der administrativen Zugehörigkeit der Fundorte abzubilden. Hierzu ist eine retrospektive Georeferenzierung notwendig, um fehlende Angaben zu geographischen Koordinaten, ungenaue oder unsichere Lokalitätsbeschreibungen zu ermitteln.
Ein Prototyp für die Datenbankstruktur und virtuelle Organisation der Teilsammlungen befindet sich momentan in der Testphase.
Antragssteller: Prof Dr. Gerhard Heide (TUBAF), (SNSD), Prof. Dr. Helmuth Albrecht (TUBAF)
Bearbeiter: (SNSD, bis August 2017), (SNSD, ab April 2019)
Laufzeit: Oktober 2013 – Januar 2020
Kontakt:
(Sektionsleiter / Kustos Petrographie)
(wissenschaftlicher Mitarbeiter DFG-Projekt)
(ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin DFG-Projekt)
Literatur
Fettes, D.; Desmons, J. (2011, Eds.): Metamorphic Rocks. A Classification and Glossary of Terms. – 1–258, Neuaufl., Cambridge (Cambridge University Press).
Füchtbauer, H. (1988, Ed.): Sedimente und Sedimentgesteine. Sediment-Petrologie, Teil II. – 1–1141, 4. Aufl., Stuttgart (Schweizerbart).
Gradstein, F.M.; Ogg, J.G.; Schmitz, M.D.; Ogg, G.M. (2012, Eds.): The Geologic Time Scale 2012. – 1–1176, Oxford (Elsevier Ltd.).
Le Maitre, R.W. (2008, Ed.): Igneous Rocks. A Classification and Glossary of Terms. – 1–256, 2. Aufl., Cambridge (Cambridge University Press).
LithoLex: http://www.bgr.de/app/litholex/index.php
Strunz, H.; Nickel, E.H. (2001): Strunz Mineralogical Tables. Chemical-Structural Mineral Classification System. – 1–870, 9. Aufl., Stuttgart (Schweizerbart).