Der Rhein: einer der längsten Flüsse Europas, ein wunderschönes Naturschauspiel. Aber auch: immer noch stark gefährdet. Chemische Stoffe im Wasser, immenser Schiffsverkehr und menschliche Eingriffe in den Flussverlauf stellen für den Rhein große Bedrohungen dar.
Der Rhein hat eine bewegte Geschichte hinter sich und hat sich in den letzten Jahrhunderten von einer Flusslandschaft zur Hochleistungsstraße für die Schifffahrt entwickelt. Vor 50 Jahren war der Zustand des Flusses schließlich derart katastrophal, dass der Rhein als „die Kloake Europas“ bezeichnet werden konnte: Er war durch menschlichen Einfluss zu einem der am stärksten belasteten und verschmutzten Flüsse des gesamten Kontinents geworden. Nach dem Großbrand von Schweizerhalle 1989 wurden milliardenschwere Anstrengungen unternommen, die die Wasser- und dadurch Lebensqualität im Rhein deutlich steigerten – dennoch ist er noch immer weit von einem gesunden, natürlichen Zustand entfernt.
Klement Tockner über den Rhein
Renaturierung als Lösung?
Ein Drittel der Arten in europäischen Flüssen, so auch im Rhein, ist weiterhin vom Aussterben bedroht – durch die Verbauung der Gewässer, die Einschleppung nicht-heimischer Arten, Verschmutzung und nicht zuletzt durch den Klimawandel. Dagegen müssen wir vorgehen und ein harmonisches Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen schaffen. Eine der besten Methoden dafür: Renaturierungen. Diese schaffen natürliche Rückhalteräume, die auch den Menschen schützen.
Hans Jürgen Balmes über den Rhein
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Die Diskutanten des Abends
Klement Tockner
Klement Tockner ist seit 2021 Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Sein Forschungsinteresse gilt der Dynamik, der Biodiversität und dem nachhaltigen Management von Gewässern. Er forscht an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, wie etwa der Ökologie, der Geomorphologie und der Hydrologie. Dabei kombiniert der gebürtige Österreicher Grundlagenforschung mit anwendungsorientierter Forschung und verknüpft natur- mit sozialwissenschaftlichen Themen. Zudem berät er internationale Forschungseinrichtungen in deren strategischen Entwicklung.
Hans Jürgen Balmes
Hans Jürgen Balmes, 1958 in Koblenz geboren, ist Autor, Lektor und Übersetzer. Für »Mare« schrieb er über die »Quellen der Meere«. Porträts und Aufsätze schienen u. a. in der »Neuen Zürcher Zeitung« und der »Süddeutschen Zeitung«. Aus dem Englischen übersetzte er John Berger, Barry Lopez sowie Gedichte von Robert Hass, W. S. Merwin, Martine Bellen und Warsan Shire.
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