Wolfgang-Strutz-Promotionspreis

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) steht mit ihren Forschungsinstituten für moderne Bio- und Geodiversitätsforschung und gesellschaftlich relevante Analysen der Prozesse und Veränderungen im System Erde.

Diese Forschung und die rund 200-jährige Geschichte der Gesellschaft sind eng verknüpft mit wissenschaftlichen Sammlungen und damit der Dokumentation von früherer, heutiger und zukünftiger Diversität. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Biodiversität nicht nur aus moralischen, ästhetischen oder ökonomischen Gründen erhalten werden muss, sondern dass sie für uns Menschen lebenswichtig ist. Überbevölkerung, Nutzungswandel und Klimawandel haben dramatischen Einfluss auf die Biodiversität, die Korrelationen müssen intensiv erforscht und die Folgen verlässlich abgeschätzt werden. Wir benötigen daher – mehr als je zuvor – hervorragend ausgebildete Biodiversitätsforscher*innen, die mit modernsten Methoden arbeiten, aber auch solide Kenntnisse der Organismenvielfalt und Erfahrung mit der Arbeit an wissenschaftlichen Sammlungen besitzen.

Senckenberg kooperiert mit verschiedenen Universitäten, insbesondere mit der Goethe-Universität in Frankfurt/Main, und beteiligt sich an der Doktorand*innenausbildung. Dabei betonen wir ganz besonders die organismische Komponente und die Bedeutung der wissenschaftlichen Sammlungen. 

Um den Nachwuchs in diesem Bereich zu fördern, verleiht die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung i. d. R. alle zwei Jahre den Wolfgang Strutz-Promotionspreis, um herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses auszuzeichnen.

Mit dem Preis wird eine hervorragende Dissertation aus dem Bereich der Biologie, Paläontologie oder Geologie ausgezeichnet, die einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Bio- bzw. Geodiversität, ihrer Entstehung und ihres Wandels geleistet hat und die auf der Basis senckenbergischen Sammlungsmaterials oder an bzw. in Kooperation mit einem der Senckenberg-Institute entstanden ist.

Der Promotionspreis ist mit 10.000 Euro dotiert, die von dem*der Preisträger*in zweckgebunden für die wissenschaftliche Arbeit oder Weiterqualifikation eingesetzt werden sollen.

Der Preis ist zu Ehren des langjährigen Präsidenten (1999-2008) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Prof. h.c. Wolfgang Strutz, benannt und wird im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt am Main verliehen.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

2022:

Dr. Judith Beier
Titel der Arbeit: „Analyses of cranial trauma in Neanderthal and modern human fossil remains“
und
Dr. Larissa Nowak
Titel der Arbeit: „Impacts of climate-change on interacting plant and bird species – A trait-based perspective“

2018:
Dr. Carolin Kindler
Titel der Arbeit: „Wie viele Arten von Ringelnattern gibt es da draußen?“
und
Dr. Eva-Maria Sadowski
Titel der Arbeit: „Das neue Bild des ‚Baltischen Bernsteinwaldes‘ – Flora, Habitattypen und Paläoökologie“

 

2016:
Dr. Katharina Methner
Titel der Arbeit: „Recovering Eocene paleotopography and paleoclimate of the North American Cordillera through integrated stable isotope and clumped isotope analyses“

 

 

2012:
Dr. Daniele Silvestro

Titel der Arbeit: „Diversification in time and space – methodological advancement and case studies from the Neotropical plant family Bromeliaceae“

 

2010:
Dr. Mathilde Cordellier
Titel der Arbeit: „Impact of climate change on freshwater snail species‘ ranges“