Evolution und Biogeographie von Meiofauna
Forschung
Die auf den weiteren Unterseiten vorgestellten Forschungsthemen, die im Fachbereich Evolution und Biogeographie von Meiofauna bearbeitet werden, bedürfen verschiedenster bildgebender, quantifizierender und analytischer Untersuchungsmethoden und den hierfür notwendigen Präparationen.
Am Anfang aller Forschung steht jedoch die Gewinnung von Proben mit geeigneten Untersuchungsobjekten. Im einfachsten Fall kann dies eine Sandprobe vom Meeresstrand, oder eine Planktonprobe aus einem verkrauteten Tümpel sein, die mit relativ geringem Aufwand beschafft werden können. Wird Sediment aus größeren Wassertiefen benötigt, so kann die Probenahme mit Schnorchel- oder Tauchausrüstung erfolgen, oder es muss ein Bodengreifer vom Boot aus eingesetzt werden. Soll Sediment aus ozeanischen Biotopen untersucht werden (z. B. Tiefseeboden, Schelf von Hochseeinseln, Seebergkuppen), so wird der Aufwand erheblich größer. Nun müssen Probenahmegeräte vom einfachen Van Veen Greifer bis hin zum Tauchroboter von großen Forschungsschiffen aus eingesetzt werden.
Das gewonnene Sediment mit den enthaltenen Organismen wird oft direkt chemisch fixiert. Eher fragile Taxa, wie die Bauchhärlinge, müssen jedoch meist lebend aus dem Sediment extrahiert werden, um sie anschließend sorgfältig für die jeweilige Untersuchungsmethode zu präparieren. Verschiedene mikroskopische Verfahren stehen für die morphologische Untersuchung zur Verfügung. Diese reichen von der konventionellen Lichtmikroskopie, über die Fluoreszenz- und die konfokale Laserrastermikroskopie, hin zur hochauflösenden Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie. Für phylogeographische, taxonomische und systematische Fragestellungen ist die Analyse von DNA-Sequenzen unterschiedlicher Gene mittlerweile zu einem überaus wichtigen Werkzeug geworden. Auch die verlässliche Identifizierung verschiedenster Arten in Umweltproben mittels bestimmter Genabschnitte wird im Zeitalter eines rasant fortschreitenden, menschengemachten Wandels der Umwelt immer wichtiger.