Abgeschlossenes Projekt: Ökophysiologische Signale fossiler Pflanzen als Indikatoren klimatischer und atmosphärischer Veränderungen während des Paläogens
Während des Paläogens, einer 66–23 Millionen Jahre zurückliegenden Periode der Erdgeschichte, kam es zu tiefgreifenden Umwälzungen des globalen Klimas. Auf ein an hohen atmosphärischen CO2-Gehalt gekoppeltes extremes Treibhausklima ohne jegliche polare Vereisung folgte eine mehr oder weniger kontinuierliche Phase der globalen Abkühlung, verbunden mit stetig sinkendem CO2-Gehalt. Da pflanzliche Blätter als Organe der Photosynthese Umweltbedingungen in besonders intensiver Weise ausgesetzt sind, sollten blattmorphologische Merkmale, die in Zusammenhang mit ökophysiologischen Parametern stehen, diese Entwicklung widerspiegeln. Ziel dieses Projektes war es, anhand von Sammlungsmaterial fossiler Blätter entsprechende Änderungen blattmorphologischer Merkmale aufzufinden, statistisch nachzuweisen und zu dokumentieren. Die Projektergebnisse tragen somit zum besseren Verständnis der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Vegetation in der Erdgeschichte beitragen.
Laufzeit: 2013 – 2017; Finanzierung: http://www.volkswagenstiftung.de
Schlüsselpublikationen:
Roth-Nebelsick, A., Grein, M., Traiser, C., Moraweck, K., Kunzmann, L., Kovar-Eder, J., Kvaček, J., Stiller, S., Neinhuis, C. (2017): Functional leaf traits and leaf economics in the Paleogene — A case study for Central Europe. – Palaeogeogr., Palaeoclimat., Palaeoecol. 472: 1-14.
Moraweck, K., Grein, M., Konrad, W., Kovar-Eder, J., Kvaček, J., Neinhuis, C., Roth-Nebelsick, A., Traiser, C., Kunzmann, L. (2019): Leaf traits of long-ranging Paleogene species and their relationship with depositional facies, climate and atmospheric CO2 level. Palaeontographica B 298 (4-6): 93-172. [doi.org/10.1127/palb/2019/0062]