Ökologische Biodiversitätsforschung

Forschung


Meiofauna definiert sich nicht nur über ihre geringe Körpergröße zwischen 32 µm und 1 mm. Diese Organismen unterscheiden sich auch durch ihre Lebensweise und ihre Fortpflanzungsstrategien von der größeren Makrofauna. Ihre Rolle im Ökosystem „Meeresboden“ ist von den Gezeitenbereichen bis in die Tiefsee mit der Rolle der Kleinstlebewesen im Gartenboden oder im Kompost vergleichbar. Sie sind Zersetzer und Nutzer allen organischen Materials, das sich am Meeresboden ansammelt. Aber es gibt auch räuberische Vertreter in den vielen Tiergruppen, aus denen sich die Meiofauna zusammensetzt.

Nematoden (Fadenwürmer), Copepoda (Ruderfußkrebse), Kinorhyncha (Hakenrüssler), Ostracoda (Muschelkrebse), Gastrotricha (Bauchhärlinge) und Loricifera (Korsettträgertierchen) sind nur einige der Gruppen, die in der Meiofauna zu finden sind. Die Zusammensetzung der Gemeinschaften ist stark von den Umweltbedingungen im jeweiligen Lebensraum abhängig. Die Körngröße des Sediments, der Sauerstoffgehalt und die Nahrungsverfügbarkeit spiegeln sich in den Gemeinschaften wider. Wir untersuchen die ökologischen Gründe für die Unterschiede zwischen den Gemeinschaften und die Funktion der Meiofauna in verschiedenen Ökosystemen des Meeres.

Die verläßliche Bestimmung von Arten ist nur auf der Grundlage guter Beschreibungen möglich. Da gerade aus der Tiefsee nur wenige Arten benthischer Ruderfußkrebse bekannt sind, widmen wir einen großen Teil unserer Arbeit der detaillierten Beschreibung von neuen Arten der Ordnung Harpacticoida. Mit den Proben, die während des Census of Marine Life Projektes CeDAMar weltweit gesammelt wurden, sind wir in der Lage die Untersuchung der großskaligen Verbreitungsmuster der Tiefseecopepoda weiter voranzutreiben.