KnowWolf
Das KnowWolf-Projekt zielt darauf ab, mögliche Hindernisse für die Wissensvermittlung bei Erwachsenen zu erkennen und zu überwinden. Solche Hindernisse können ihren Ursprung beispielsweise in gesellschaftlichen Konflikten (1, 2) aber auch im emotionalen Diskurs des Wolfsthemas in Medien (3–5) und Gesellschaft haben.
Umsetzung
Das von der Leibniz-Gemeinschaft finanzierte KnowWolf-Projekt wird von den beiden Leibniz-Einrichtungen Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Institut für Wissensmedien durchgeführt. Durch Onlineumfragen unter Erwachsenen untersuchen wir zunächst, welche Faktoren den individuellen Wissensstand und Wissenserwerb, aber auch Gefühle der Angst, Bedrohung oder Freude sowie die Wahrnehmung von Vor- und Nachteilen bezüglich Wölfen beeinflussen. In zwei bereits abgeschlossenen Umfragen konnten wir beobachten, dass Studienteilnehmer*innen mit einem geringeren Faktenwissen über Wölfe die mit dieser Tierart verbundenen Risiken größer und die Vorteile geringer einschätzten als diejenigen mit einem höheren Wissensstand. Außerdem war der Wissensstand nach Lesen eines Informationstextes über Wölfe bei Teilnehmenden mit positiven Emotionen gegenüber Wölfen höher als bei Teilnehmenden mit negativen Emotionen. Unsere Vermutung, dass die Wissensaufnahme besser funktioniert, wenn der Informationstext so formuliert ist, dass er die eigenen Emotionen widerspiegelt (d.h., wenn der Text mehr negativ konnotierte Wörter enthält, wenn die eigenen Emotionen negativ sind bzw. mehr positiv konnotierte Wörter, wenn die eigenen Emotionen positiv sind) konnten wir in der zweiten Studie allerdings nicht bestätigen. Derzeit ist also noch unklar, wie emotionale Barrieren bei der Wissensvermittlung über Wölfe überwunden werden können. Weitere Studien sind gerade in der Auswertungs- bzw. Planungsphase.