Paläoanthropologie

ROCEEH


“The Role of Culture in Early Expansions of Humans” (ROCEEH) ist ein interdisziplinäres Projekt der Heidelberger Akademie der Wissenschaften an der Schnittstelle zwischen Kultur- und Naturwissenschaften mit Arbeitsstellen an der Universität Tübingen und dem Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt/Main.

Ein Team aus den Bereichen Archäologie, Paläoanthropologie, Paläobiologie, Geographie sowie Datenbankspezialist*innen unter der Leitung von Prof. Dr. Nicholas Conard, Prof. Dr. Volker Hochschild, Prof. Dr. Volker Mosbrugger und Prof. Dr. Friedemann Schrenk erforscht die Geschichte der Menschheit und ihrer frühen zwischen drei Millionen und 20.000 Jahren vor heute und deckt den gesamten geographischen Raum von Afrika und Eurasien ab. Das Projekt untersucht die Wechselwirkungen der im Laufe der Menschwerdung beobachtbaren Expansionen einzelner kultureller Fähigkeiten, der genutzten Ressourcenräume und der raumzeitlichen Ausbreitungsmuster. Ziel ist es, ein systemisches Verständnis der Menschwerdung zu entwickeln sowie das frühe kulturelle Erbe der Menschheit zu erkunden, in einen Kontext zu stellen und zu bewahren. Herzstück des Projektes ist die multidisziplinäre und webgestützte Datenbank ROAD (ROCEEH Out of Africa Database) mit GIS-Funktionen. ROAD vereinigt geographische Daten zu Fundstellen mit Informationen zur stratigraphischen Gliederung von Fundschichten und zur Archäologie sowie zur menschlichen Fossilgeschichte, Klima, Vegetation und Tierwelt. Die Ergebnisse finden Eingang in einen digitalen Atlas der Mensch-Umwelt-Entwicklung auf GIS-Basis. Über die Laufzeit des Projektes von 2008 bis 2027 hinaus soll dieser den Zugriff auf oftmals schwer zugängliche Daten zur frühen Menschheitsgeschichte bei gleichzeitigem Schutz der Fundstellen gefährdeter Kulturgüter ermöglichen.